Markisen reinigen

Text: O. K. (Erfahrener Hobbyhandwerker) / Letzte Aktualisierung: 07.10.2023

Markisen reinigen lassen vom Fachmann
Regelmäßige Pflege und Wartung der Markise ist wichtig - Foto: © ronstik - stock.adobe. com

Markise reinigen: So erstrahlt Ihr Sonnenschutz in neuem Glanz

Ob auf dem Balkon oder der Terrasse - Markisen spenden viel Schatten, ohne wertvollen Platz wegzunehmen. Zwar ist der Sonnenschutz im Vergleich zum Sonnensegel oder Sonnenschirm teuer, dafür handelt es sich nicht selten um eine Anschaffung fürs Leben. Denn Wartung benötigt eine robuste und vor Rost geschützte Markise kaum. Lediglich das Tuch sollten Sie regelmäßig reinigen und pflegen, um seine Optik und seine UV-Schutzfunktion zu erhalten. Lesen Sie, wie oft Sie Ihre Markise säubern sollten, wann der optimale Zeitpunkt dafür ist und wie Sie dabei am besten vorgehen.

Wann und wie oft die Markisen reinigen?

Wir empfehlen Ihnen, die Markise abhängig von ihrer Verschmutzung ein bis zwei Mal pro Jahr zu reinigen.

Suchen Sie sich dazu einen sonnigen und trockenen Tag aus. Ideal ist ein Tag im Frühjahr vor dem Beginn der Sommersaison, um den Schmutz vom letzten Herbst und Winter zu beseitigen.

Eine zweite Möglichkeit ist der Spätsommer oder Frühherbst. Hier können Sie die Spuren des vergangenen Sommers entfernen, bevor die Markise bis zum kommenden Jahr nicht mehr ausgefahren wird.

Darauf sollten Sie bei der Reinigung achten

Beginnen Sie mit der Markisenreinigung immer an dem Teil, das sich am nächsten an der Hauswand befindet. Das hat den Vorteil, dass Sie den Schmutz hier beseitigen können, ohne diesen versehentlich über das bereits gereinigte vordere Stück zu verteilen. Außerdem sind die Stellen am Haus meistens weniger stark verschmutzt, weil das Tuch nicht so häufig weit ausgefahren und deshalb auch weniger beansprucht wird.

Groben Schmutz entfernen

Zunächst gilt es, den groben Schmutz wie Blätter oder Pollen von der Markise zu entfernen. Fegen Sie trockenen Schmutz einfach mit einem Handfeger runter und spülen Sie den Markisenstoff anschließend mit klarem Wasser ab. Am einfachsten geht das mit einem Gartenschlauch. Nutzen Sie hierzu jedoch auf keinen Fall einen Hochdruckreiniger. Der große Druck, mit dem das Wasser auf die Markise trifft, kann das Material beschädigen und die Imprägnierung des Markisenstoffs entfernen.

Extra Tipp zum Markisen reinigen :
Entfernen Sie Blüten, Blätter und Pollen immer möglichst zeitnah. Sonst besteht die Gefahr, dass sie bei Regen Stockflecken verursachen, die sich nur schwer entfernen lassen.

Frau beim Markisen reinigen
Das ist bei der Reinigung der Markise zu beachten: - Foto: © Patryssia - stock.adobe. com

Flecken entfernen

Je nachdem, um welche Flecken es sich handelt, können Sie nicht nur die Optik der Markise beeinträchtigen, sondern auch den Markisenstoff angreifen. Deshalb sollten Sie Verschmutzungen immer zeitnah entfernen. Versuchen Sie jedoch nicht, sie einfach herauszubürsten. Hierbei besteht die Gefahr, dass Sie den Schmutz mit den Borsten tiefer in das Gewebe hineinreiben und er sich dann noch schwerer entfernen lässt. Geben Sie stattdessen etwas Feinwaschmittel in lauwarmes Wasser (höchstens 40 °C). Schäumen Sie diese Mischung mit einem weichen Schwamm auf die Flecken auf und lassen Sie sie ca. 20 Minuten einwirken. Spülen Sie den Schaum dann mit klarem Wasser ab. Falls noch Rückstände sichtbar sind, wiederholen Sie den Vorgang, bis die Flecken vollständig entfernt sind.

Achtung:
Verwenden Sie zum Markisen reinigen auf keinen Fall einen harten Schwamm oder eine Bürste, beides kann den Markisenstoff und die Nähte beschädigen.

Bei hartnäckigeren Flecken (wie zum Beispiel Vogelkot) reicht die Reinigung mit der Feinwaschmittel-Lösung oft nicht aus. Vor allem, wenn der Vogelkot bereits eingetrocknet ist. Hier ist ein Spezialreiniger erforderlich, der auch stärkere Verunreinigungen aus dem Markisenstoff lösen kann. Damit die Pulverbeschichtung des Markisengestells hierbei keinen Schaden nimmt, sollten Sie das Tuch zuerst herausnehmen und dann reinigen.
Alternativ können Sie es mit einer Mischung aus Wasser, Essig, Feinwaschmittel und Salz versuchen. Tränken Sie ein Tuch mit dieser Mischung und legen Sie es auf den eingetrockneten Fleck. Lassen Sie alles mindestens 15 Minuten einwirken, dabei sollte der Lappen feucht bleiben. Nach der Einwirkzeit wischen Sie den Fleck einfach ab und wiederholen die Prozedur bei Bedarf so oft, bis der Dreck entfernt ist.

Wichtig: Markisentuch trocknen lassen

Grundsätzlich gilt: Lassen Sie die Markise nach der Reinigung immer komplett trocknen, bevor Sie sie wieder einfahren. Feucht aufgerollt bilden sich Verfärbungen, Stockflecken und Schimmel. Das gilt natürlich nicht nur nach der Reinigung, sondern auch bei Feuchtigkeit durch Regen. Um die wasserabweisenden Fähigkeiten des Markisenstoffs zu erhalten, empfiehlt es sich, etwa alle 5 Jahre den Stoff nach der Reinigung neu zu imprägnieren. Nutzen Sie hierfür nur Mittel, die für Ihren Markisenstoff geeignet sind. Testen Sie die Verträglichkeit am besten vorher an einer kleinen, nicht sichtbaren Ecke des Tuchs.

Bei Stockflecken können Hausmittel helfen: Stockflecken auf hellem Tuch lassen sich häufig mit Essigreiniger oder Backpulver entfernen. Tupfen Sie hierzu mit einem weichen Schwamm etwas Essigreiniger auf die Flecken und lassen Sie ihn einige Minuten einwirken. Alternativ können Sie Backpulver mit ein bisschen lauwarmem Wasser zu einer Paste verrühren und auf die Flecken auftragen. Auch hierbei sollten Sie mehrere Minuten Einwirkzeit abwarten. Danach waschen Sie den Fleck mit lauwarmem Wasser aus.

Achtung:
Sowohl Essigreiniger als auch Backpulver haben eine leicht aufhellende Wirkung. Verwenden Sie die Mittel deshalb nicht auf einem dunklen Tuch. Prüfen Sie alle Reinigungsmethoden und Reinigungsmittel ggf. an einer unauffälligen Stelle!

Achtung: Sicherheitshinweis!

Reinigen Sie Markisen immer von oben. Hierfür benötigen Sie ein Gerüst oder eine Leiter, auf jeden Fall aber einen stabilen Stand. Auf gar keinen Fall sollten Sie sich auf dem Markisentuch oder den Gelenkarmen abstützen oder die Leiter daran lehnen. Bitten Sie am besten eine zweite Person, die Leiter festzuhalten oder Sie selbst zu sichern. Alternativ können Sie Teleskopstäbe verwenden, mit denen Sie von unten über den Stoff reichen. Das ist allerdings sehr anstrengend und kraftraubend und Sie haben nicht so einen guten Überblick wie von einer erhöhten Position.

Unser Rat: Wenn Sie sich körperlich nicht in der Lage fühlen, die Markise selbst zu reinigen, beauftragen Sie einen Experten. Einige Anbieter, wie auf Sonnenschutz spezialisierte Raumausstatter, bieten die professionelle Reinigung von Markisentüchern an. Häufig wird das Tuch dazu entnommen und später wieder eingesetzt.

Tipp:
Hochwertige Markisen sind mit einer Nano-Beschichtung versehen. Dank ihr können Nässe und Schmutz nicht in den Markisenstoff eindringen. Die Vorteile: Der Regen wäscht Staub und oberflächlichen Dreck einfach ab und der Stoff trocknet schneller. Auch die regelmäßige Pflege verlängert die Lebensdauer Ihrer Markise und erleichtert die jährliche Reinigung.

Tipps zur Pflege und Wartung

Neben der jährlichen Reinigung gehört auch die regelmäßige Pflege und Wartung zu den Maßnahmen, mit denen Sie die Funktionstüchtigkeit und Optik Ihrer Markise erhalten. Wenn die Halterung oder das Fahrwerk der Markise quietscht oder sich nicht mehr so einfach bewegen lässt, sollten Sie die Teile nicht einfach ölen. Das Öl kann den Markisenstoff verschmutzen und diese Flecken lassen sich meist nicht oder nur sehr schwer wieder entfernen. Kontaktieren Sie deshalb lieber einen Fachmann, der schnell die Ursache des Quietschens finden und beheben kann.

Darüber hinaus sollten Sie regelmäßig

  • überprüfen, ob die Rückschlagsicherung leichtgängig ist, ansonsten entsprechende Maßnahmen einleiten
  • die Einstellung der Markise und ihrer Gelenkarme kontrollieren und ggf. Korrekturen vornehmen wie zum Beispiel die Schrauben nachziehen
  • den Markisenmotor einstellen
  • die Gelenkarme reinigen

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