Deutsche Putzschränke sind zum bersten gefüllt: Backofenspray, Scheuermilch, Fettreiniger, Natronreiniger, WC-Reiniger, Parkettpflegemittel und vieles mehr. Wie viel davon brauchen wir wirklich? War putzen früher tatsächlich so viel anstrengender als heute, oder sind Omas Tricks aus alten Zeiten auch derzeit noch aktuell?
Schon allein das Umweltbewusstsein veranlasst viele Menschen darüber nachzudenken, welche Reinigungsmittel tatsächlich sinnvoll sind. Hinzu kommen immer mehr Folgen durch Unverträglichkeiten, wie etwa Neurodermitis, die zum Umdenken beim Hausputz führen. Die Fülle an chemischen Reinigungsmitteln hat zudem auch ihren Preis, oft stehen erhebliche Werte in den Putzschränken. Und das, wo es doch auch viel einfacher und preiswerter geht. In Omas Küchenschrank standen keine teuren Putzmittel.
Omas Haushaltstipps :
Wenn Oma mit erhobenem Zeigefinger mahnt: „früher haben wir das so gemacht!“, so lohnt es schon sich Omas Haushaltstipps in Ruhe anzuhören anstatt nur die Augen zu verdrehen. Denn meist sind es die einfachsten Kniffe, die das Schwingen der chemischen Keule vermeiden und die dabei helfen, die Wohnung relativ einfach wieder auf Vordermann zu bringen. Die Zutaten für die Zauberputzmittel sind preiswert und einfach zu besorgen oder sie gehören zum normalen Equipment im Haushalt.
So zum Beispiel Waschsoda, welches einfach im Drogeriemarkt für ungefähr einen Euro pro Pfund erhältlich ist. Analog sind Essig und Backpulver meist sogar gleich in der Küche vorhanden. Natron gibt es schon ab ca. 4 € das Pfund und auch Spiritus ist preiswert zu erstehen.
Omas Putzmittel
Doch womit hat Oma damals eigentlich geputzt? Wir stellen Ihnen hier einige gute alte Hausmittel zum Putzen vor:
Gleiches mit Gleichem bekämpfen
Fett auf Küchenschränken: tränkt man einen Lappen mit etwas Öl, lässt sich das alte Fett leicht entfernen. Mit Wasser und Spülmittel einfach nachwischen. Fertig. Damit kein neues Fett abgelagert wird hilft es, Zeitungspapier auf die Schränke zu legen.
Blutflecken aus Kleidung entfernen: Das geronnene Eiweiß im Blut macht die Blutflecken auf Textilien so hartnäckig. Oma weichte die Stelle jedoch in Milch ein und das Milcheiweiß leistete ganze Dienste und löste die Flecken.
Soda als Wundermittel
Angebrannte Töpfe reinigen: Sparen Sie sich langes Schrubben. Geben Sie einfach Soda und Wasser in den Topf und lassen Sie ihn ca. eine Stunde bei kleiner Flamme auf dem Herd köcheln. Danach wird der Topf ausgewischt. (Wissenswertes über Waschsoda.)
Abflüsse werden wieder sauber und geruchsfrei, indem Soda und kochendes Wasser abends in den Abfluss geschüttet wird und über Nacht einweichen kann. Morgens einfach nur noch nachspülen. Tipps zum Thema Abfluss reinigen.
Auch Backpulver und Natron standen immer in Omas Küchenschrank
Gardinen werden wieder strahlend weiß, wenn Backpulver zum Waschgang gegeben wird. (Mehr zum Thema vergilbte Gardinen)
Schmutzige Fugen zwischen Fliesen lassen sich relativ einfach reinigen, indem eine Paste aus Natron und Wasser angerührt wird und mit einer Bürste die Fugen geschrubbt werden.
Spiritus und Spülmittel
Die Kombination aus einem Schuss Spiritus, einigen Tropfen Spülmittel und einem Liter Wasser ist eine wahres Wundermittel beim Säubern glatter Oberflächen und ersetzt locker den Glasreiniger. So werden Fenster, Spiegel und Glastische garantiert streifenfrei sauber.
Salz als Waffe gegen Verschmutzungen
Die Wirkungskraft von Salz darf nicht unterschätzt werden. Salz löst mit etwas Wasser Verfärbungen auf Geschirr durch Tee oder Kaffee, es löst auch hässliche Fettränder von Geschirr, etwa Lippenstift auf Gläsern. Salz mit heißem Wasser zeigt auch gegen eingebrannte Reste auf Backblechen seine Wirkung.
Wer sein Fenster mit einem Fensterleder putzt, sollte das Leder danach in heißem Salzwasser auswaschen. Auf diese Weise wird es nicht hart.
Ganz ohne Chemie
Abdrücke in Teppichen entfernte Oma früher mit heißem Dampf aus dem Wasserkessel. Heute genügen Dampfstöße aus dem Dampfbügeleisen, natürlich ohne den Teppich zu berühren. Teppichreinigen im Winter ist bei Schnee kinderleicht. Den Teppich mit der Oberseite auf eine schneebedeckte Wiese legen und mit dem Teppichklopfer kräftig darauf schlagen.
Nicht alle Tricks aus Omas Zeiten sind heute noch ideal, doch die meisten Putztipps führen zur selben chemischen Reaktion wie moderne Haushaltschemikalien, sind dabei aber wesentlich weniger aggressiv. So funktioniert das Fensterputzen mit Zeitung aufgrund der veränderten Druckerschwärze nicht mehr so ideal wie früher, aber ein Fensterleder und warmes Wasser reichen trotzdem aus…