Linoleum reinigen, Flecken entfernen und zum Glänzen bringen

Text: H. J. (Diplom-Medienberaterin, Hausfrau) / Letzte Aktualisierung: 18.11.2023

Linoleum reinigen
Linoleum ist sehr pflegeleicht - Beispielfoto: © Vadim Andrushchenko

Erfahren Sie in diesem Artikel wie man Linoleum reinigen sollte. Auch geben wir Tipps wie Sie das Linoleum pflegen können, damit es lange seinen Glanz behält.

Linoleum - Widerstandsfähiger Bodenbelag für hohe Hygieneansprüche Das Material Linoleum gibt es schon seit mehr als 150 Jahren. Selbst wenn in den letzten Jahrzehnten modernere Fußbodenbeläge auf den Markt gekommen sind, wird auch Linoleum noch immer sehr gern verlegt oder ist häufig in Altbauwohnungen sogar noch vorhanden. Wie alle anderen Bodenbeläge muss aber auch das Linoleum sorgfältig gereinigt und gepflegt werden, damit es lange Freude bereitet.

Linoleum reinigen - Fegen und wischen reicht meist aus!

Bei geringer Verschmutzung reicht es meistens aus, den Linoleumboden abzufegen oder abzusaugen und hinterher feucht zu wischen. Hierfür sollten bevorzugt ph-neutrale Reinigungsmittel verwendet werden. Zwar ist das Material sehr widerstandsfähig gegen die meisten Chemikalien, aber die Behandlung mit Alkalien, die einen höheren ph-Wert als 9 haben (z.B. Kernseife, Schmierseife, Waschmittel, Waschsoda), verzeiht es nicht. Außerdem sollte das Wischwasser zum Linoleum reinigen nicht zu heiß sein und dauerhafte Nässe muss vermieden werden.

Stark verschmutztes Linoleum reinigen

Bei stärkeren Verschmutzungen braucht es meist nur ein paar Hausmittel. So können Sie beispielsweise mit einem feuchten Lappen und etwas Spülmittel viele Flecken auf Linoleum entfernen. Sind Streifen von Schuhen auf dem Fußboden hilft ein einfacher Radiergummi oder ein Schmutzradierer diese zu entfernen. Schwieriger wird es Kratzer auf Linoleum zu entfernen. Diese sollten möglichst schnell entfernt werden, damit keine Nässe eindringen und den Fußboden schädigen kann. Kleine Kratzer kann man zum Beispiel mit einem farblich passenden Auto Lackstift ausbessern. Bei kleinen Rissen hilft Hartparaffin. Dieses erhalten Sie u.a. in Apotheken.
Natürlich erfahren Sie bei uns auch, wie Sie im Linoleum Kratzer entfernen können!

Das braucht man zum Linoleum reinigen:

  • Besen, Handfeger Müllschippe
  • Schrubber, Scheuerlappen, Wischeimer
  • Spülmittel, Allzweckreiniger
  • Schmutzradierer

Flecken auf Linoleum entfernen - Hausmittel richtig anwenden

Da Linoleum meistens in Küchen oder Esszimmern ausgelegt wird, ist es besonderen Belastungen ausgesetzt. Wie schnell kann es passieren, dass Flüssigkeiten verschüttet werden oder Lebensmittel herunterfallen. Meistens übersteht der Linoleumboden solche Attacken unbeschadet. Dennoch kann es durch Substanzen, die tiefer in das Material eindringen, zu hartnäckigen Flecken kommen. Um diese zu beseitigen, gibt es einige Hilfsmittel.

Hausmittel zum Flecken entfernen auf dem Linoleum

Haben sich Flecken auf dem Linoleum nicht vermeiden lassen, gibt es einige Hausmittel, mit denen es ihnen an den Kragen geht. Fleck ist natürlich nicht gleich Fleck und nicht jedes Mittel ist für jede Fleckenart geeignet. Sehr einfach lassen sich Gummispuren von Schuhen entfernen. Diese können meistens mit einem Schmutzradierer oder mit etwas Waschbenzin auf einem weichen Lappen beseitigt werden. Hartnäckige Flecken können auch Tinte aus Füllhaltern und Kugelschreibern oder Tuschfarbe hinterlassen. Hier hilft ebenfalls eine Behandlung mit Waschbenzin, aber auch Petroleum soll gute Erfolge bringen.

Lebensmittelflecken auf Linoleum entfernen

Flecken, die durch Lebensmittel entstehen, lassen sich meistens mit Spülmittel, Essig oder einem Backpulver-Wasser-Gemisch entfernen. Vorsicht jedoch bei der Anwendung: Alle Flüssigkeiten sollten nicht zu lange auf den Fußboden einwirken, sondern rasch wieder weggewischt werden. Besser ist es, die Behandlung mehrmals zu wiederholen, wenn die Flecken nicht beim ersten Mal verschwinden. Vorsicht: Es dürfen keine Scheuermittel und keine kratzigen Haushaltsschwämme verwendet werden. Diese verursachen Kratzer im Linoleum, die sich hinterher nur schwer wieder unsichtbar machen lassen.

Flecken auf Linoleum vermeiden

Viel Arbeit kann man sich ersparen, wenn Flecken auf dem Linoleumfußboden möglichst vermieden werden. Zwar lässt sich kaum verhindern, dass einmal etwas auf den Boden fällt, doch wenn dieser gut geschützt wird, entstehen viele Flecken erst gar nicht.
Dazu muss das Linoleum regelmäßig gereinigt und gebohnert werden. Das Bohnerwachs versiegelt das Material nämlich und wirkt wie eine abweisende Schicht. Außerdem sollten Lebensmittelreste oder Flüssigkeiten sofort mit einem weichen Tuch aufgewischt werden, bevor sie Spuren auf der Oberfläche des Linoleums hinterlassen können.

Linoleum zum Glänzen bringen

In der Regel reicht es aus, Linoleum mit einem weichen Besen abzufegen und hinterher nebelfeucht zu wischen. Zu viel Nässe ist hier zu vermeiden. Als Reinigungsmittel eignen sich normales Spülmittel oder spezielle Reinigungsmittel für Linoleum. Sind diese nicht im Haus, sollen auch etwas Milch, Shampoo oder Weichspüler im Wischwasser für Glanz sorgen. Nach dem Trocknen werden verschiedene Methoden empfohlen, damit der Boden glänzt. So kann zum Beispiel eine Mischung aus Leinöl und Essig als Reinigungsmittel aufgetragen werden.

Bohnern bringt Linoleum zum Glänzen

Das Bohnern verleiht dem Linoleum nicht nur Glanz, sondern schützt es auch vor chemischen oder mechanischen Belastungen. Um einen Fußboden zu bohnern, gibt es verschiedene Methoden. Bei großen Flächen werden häufig Bohnerwachsspäne auf dem Boden aufgestreut und mit dem Besen wieder aufgefegt. Hierbei erfolgen die Reinigung und die Glanzpflege in einem Schritt, wobei in diesem Fall häufiger eine Grundreinigung notwendig wird. In Haushalten wird hingegen meistens festes oder flüssiges Bohnenwachs eingesetzt. Dieses wird zunächst auf das Linoleum aufgetragen. Anschließend muss es für einige Zeit einwirken. In Drogerien und Baumärkten können unterschiedliche Arten von Bohnerwachsen erworben werden. Empfehlenswert sind solche aus natürlichen Rohstoffen. Nach der Einwirkzeit wird der Boden mit einem weichen Baumwolltuch oder einem Mopp poliert bis er glänzt.

Elektrische Bohnermaschinen erleichtern die Arbeit

Wenn häufig große Bodenflächen gepflegt und gebohnert werden müssen, lohnt sich die Anschaffung einer Bohnermaschine, die mehrere Arbeitsgänge übernimmt. So sind beispielsweise Saug- beziehungsweise Elektrobohner im Handel erhältlich, mit denen nicht nur Linoleum, sondern auch Laminat, PVC-Böden, Stein und Parkett gereinigt und gebohnert werden können. Meistens verfügen diese über Bürsten zum Reinigen und Polierscheiben, um den Boden zum Glänzen zu bringen.

Die Vorteile und die Nachteile von Linoleum

Neben der Zusammensetzung aus vorwiegend natürlichen Materialien zeichnet sich Linoleum besonders durch seine Widerstandsfähigkeit gegen mechanische und chemische Einflüsse aus. Während sich zum Beispiel PVC-Belege dauerhaft durch verschüttete Flüssigkeiten verfärben können, ist die Gefahr bei Linoleum weitaus geringer. Auch Druckstellen sind auf einem Linoleumboden kaum zu bemerken. Das Material ist nämlich elastisch, sodass sich solche Stellen meistens wieder von selbst zurückbilden. Ein besonderer Vorteil des Linoleums ist seine bakterienhemmende Eigenschaft. Aus diesem Grund wird es gern in Räumen ausgelegt, in denen es auf eine besondere Hygiene ankommt. Außerdem ist das Linoleum reinigen besonders einfach!
Im Vergleich zu Kunststoffböden bedarf das Linoleum allerdings spezieller Pflege. Außerdem dunkelt es im Laufe der Jahre nach.

Wissenswertes zur Beschaffenheit von Linoleum und zu seiner Geschichte

Linoleum wird meistens aus den natürlichen Rohstoffen Leinöl, Korkmehl und Jutefasern hergestellt, denen unter anderem Naturharze, Kalksteinpulver, Kautschuk und Farbstoffe hinzugefügt werden. Dem Grundbestandteil Leinöl verdankt das Material auch seinen Namen, denn linum ist das lateinische Wort für Lein und oleum steht für das Öl. Erfunden hat das Linoleum bereits Ende des 19. Jahrhunderts der Chemiker Frederick Walton aus England, wobei es heißt, dass diese Erfindung eher zufälliger Natur war. Dennoch konnte sich das Material nach und nach gegenüber anderen Bodenbelägen weltweit durchsetzen. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts kamen allerdings Konkurrenzprodukte aus Kunststoff auf den Markt, die günstiger zu produzieren und damit preiswerter für den Verbraucher waren.

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