Wespenstich Was tun?

Text: R. M. (Ärztin) / Letzte Aktualisierung: 18.10.2023

Wespenstich Was tun? Wie behandeln?
Süße Getränke ziehen Wespen an - Foto: © Ingo Bartussek - stock.adobe.com

In diesem Artikel erklärt eine Ärztin wie man einem Wespenstich vorbeugen kann, wie man Erste Hilfe leistet, welche Hausmittel wirken und was bei einer allergischen Reaktion zu tun ist.

Wespenstiche: alles rund um das Wespengift

Gerade im Sommer, wenn die Temperaturen steigen, werden Wespen aktiv und kommen zum Vorschein. So ist es keine Seltenheit, dass ganze Wespenscharen bei der sommerlichen Gartenparty um die Gäste herumsurren, in der Hoffnung fündig zu werden. Viele Gäste lassen sich von den Lebewesen nicht beirren, andere dennoch, fangen vor lauter Panik an wild um sich zu schlagen, um die Tiere von sich fernzuhalten. Aufgrund dessen fühlen sich die Tiere jedoch bedroht und reagieren aggressiv. Sie stechen zu. Für viele ist ein Wespenstich lediglich eine unangenehme Angelegenheit, für andere kann dies aber schnell lebensgefährlich werden. Wer allergisch reagiert, kann je nach Schweregrad der allergischen Reaktion in Lebensgefahr geraten.

Wespenstiche vorbeugen

Es gibt einige Tipps und Tricks, um die Wespen fernhalten zu können. So empfiehlt es sich zuallererst, sollten die Wespen unvermeidbar sein, stets die Ruhe zu bewahren und keine panischen Abwehrbewegungen zu machen, um die Wespen nicht zu bedrohen, denn dann können diese aggressiv reagieren und zustechen.
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Gerade bei hohen Temperaturen werden sie aktiv. Sobald die Außentemperatur jedoch abnimmt, ziehen sie sich in ihr Nest zurück. Verlagern Sie Ihren Grillabend also gegebenenfalls in die späteren Abendstunden. Sollten Sie allerdings tagsüber bei strahlendem Sonnenschein und hohen Temperaturen grillen wollen, können Sie etwas abseits eine Schüssel mit Zuckerwasser oder einen Teller mit Wurst aufstellen. Dies zieht die Wespen an und hält sie von ihren Gästen fern. Achten Sie stets darauf, dass Ihre Gäste und auch Sie selbst ihren Speis und Trank abgedeckt halten, um die Wespen nicht anzulocken. Sollte sich dennoch eine Wespe in Ihre Richtung verirren, können Sie diese mit einer Sprühflasche leicht mit Wasser besprühen. Die Wespe wird den Eindruck erhalten, dass es regnet, und wird sich demzufolge in Ihr Nest zurückziehen. Es kann auch vorkommen, dass sich eine Wespe in Ihre Wohnung verirrt. Um das zu verhindern können Sie einfach Fliegengitter an den Fenstern anbringen.
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Wie einen Wespenstich behandeln?

Sollten Sie dennoch trotz vorbeugender Maßnahmen gestochen worden sein, können Sie selber einen Wespenstich behandeln und mit Hausmitteln die Schwellung und den Schmerz lindern. Wichtig ist allerdings, dass eine Wespenallergie nicht bereits vorbekannt ist, da sich dann die Verhaltensmaßnahmen unterscheiden. Dazu jedoch später mehr.

Sie sollten nicht versuchen das Gift mit dem Mund aus der Stichstelle auszusaugen, da sich das Gift so über die Schleimhäute im Körper verteilen kann. Es empfiehlt sich sog. Giftpumpen in der Apotheke zu besorgen.

Hausmittel zum Wespenstich behandeln - Zum Beispiel Hitze, Kälte oder Essig

Wespen und Hornissen können mehrfach zustechen, so bleibt also der Stachel nicht in der Einstichstelle stecken. Sollten Sie dennoch einen Stachel entdecken, wurden Sie höchstwahrscheinlich von einer Biene gestochen. Der Stachel sollte nichtsdestotrotz entfernt werden, sodass kein weiteres Gift in die Einstichstelle gelangen kann. Lesen Sie dazu auch: Was tun beim Bienenstich?

Wespenstich Hausmittel wie Zwiebelsaft zum behandeln
Bei einem Wespenstich Hausmittel wie Zwiebelsaft zum Behandeln einsetzen.
Foto: © Janina Dierks - stock.adobe.com

Was hilft schnell gegen einen Wespenstich? Hausmittel wie Hitze und Kälte lindern die Schmerzen
Sie können die Einstichstelle mit einem heißen Waschlappen abdecken und so Linderung erzielen. Das Gift der Wespe enthält nämlich Eiweiß, welches bei höheren Temperaturen denaturiert, d. h. durch die Hitze zerstört wird. Die Temperatur des Waschlappens sollte also über 38 Grad liegen, da erst ab diesen Temperaturen der Denaturierungsprozess beginnt. Halten Sie den Waschlappen ca. 20 Sekunden unter leichtem Druck auf die Einstichstelle und wiederholen Sie diesen Vorgang nach einer kleinen Pause. Haben Sie keinen Waschlappen zur Hand, können Sie diese Prozedur auch mit einem Tee- oder Esslöffel durchführen. Wichtig ist, dass Sie diesen Vorgang niemals bei wem anders vornehmen, da dies zu Verbrennungen führen kann. Anschließend sollten Sie die betroffene Stelle mit einem Eiswürfel oder einem Kühlpad kühlen, um die Schwellung und den Schmerz zu reduzieren.

Bei einem Wespenstich Hausmittel wie Essig, Zitronen- oder Zwiebelsaft einsetzen

Ein weiteres Hausmittel gegen Wespenstiche, was Linderung verschaffen kann, ist Essig. Sie können sog. Essigumschläge auf die betroffene Stelle legen, da die Säure das alkalisch reagierende Wespengift neutralisiert. Auch Speichel hat eine ähnliche Wirkung und kann somit auf den Stich aufgetragen werden. Zudem können Sie ein kühlendes Gel verwenden oder den Saft von Zitronen oder Zwiebeln auf die Einstichstelle auftragen, da diese entzündungshemmend wirken.

Wespenstich im Mund
Befindet sich der Wespenstich in Mundbereich, sollten Sie zur Sicherheit einen Arzt konsultieren, da die Atemwege gefährdet sind. Bei starken Schwellungen kann es zu einer Atemnot kommen.
Auch bei allergischen Reaktionen nach einem Wespenstich sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, der diesen dann angemessene behandeln kann, wenn Schleimhäute, das Bronchialsystem und im schlimmsten Fall das Herz-Kreislauf-System betroffen ist.

Symptome beim Wespenstich

Gelangt das Gift über die Einstichstelle in Ihren Körper, kommt es zu Juckreiz und Schwellung an der Einstichstelle. Dies ist eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers gegen die körperfremde Substanz und dauert einige Tage, bis sie abklingt. Haben Sie also Geduld.

Nach Wespenstich allergische Reaktion - Was tun?

Sollten Sie jedoch auf den Wespenstich allergisch reagieren, kann sich dies in den unten genannten Symptomen äußern. Allergien sind überschießende Immunreaktionen des Körpers gegenüber körperfremden Substanzen, die zu einer Sensibilisierung führen. Kommt es zu einem erneuten Kontakt mit dem Allergen, wird eine allergische Reaktion ausgelöst.

Dies kann sich, je nach Schweregrad, folgendermaßen präsentieren:
Leichtere allergische Reaktionen führen zu

  • Juckreiz
  • Ödembildung
  • Rötung
  • Auch zu Schwellung an der Einstichstelle oder Quaddelbildung kann es nach einem Wespenstich kommen.
Ist die Reaktion allerdings stärker ausgeprägt, kann es zu Hitzegefühl, Schwellung der Augenlider oder anderen Stellen im Gesicht- und Halsbereich kommen. Zudem können Schluckbeschwerden, Atemnot, Übelkeit, Schwindel, Blässe und Herzrasen auftreten. Kommt es zu einer anaphylaktischen Schockreaktion, kommt es zu einem starken Blutdruckabfall mit eventuellem Kreislaufversagen und Bewusstseinsverlust.

Wichtig: Bei ersten Anzeichen einer allergischen Reaktion sollten Sie nicht zögern und sofort einen Arzt aufsuchen, da dies schnell lebensbedrohlich werden kann.
Besser noch einen Notarzt unter der Telefonnummer 112 anfordern. Schildern Sie die Symptome und weisen auf den Wespenstich hin. So kann der Arzt am schnellsten helfen.

Therapie - Wie Ärzte bei einer allergischen Reaktion einen Wespenstich behandeln

Wichtig ist, dass die Allergenzufuhr schnellstmöglich unterbunden wird. Sollte eine allergische Reaktion vorliegen, können Antihistaminika und bei stärkerer Ausprägung ebenfalls Glukokortikoide (u. a. Cortison) und Andrenalin-Injektionen nötig werden.
Gerade bei Wespen- und Bienengiftallergien empfiehlt es sich, eine Hyposensibilisierungstherapie in Erwägung zu ziehen. Hier wird in einer Behandlungsdauer von 3 Jahren das Antigen wiederholt appliziert und sukzessiv von einer subklinischen Dosierung die Dosis gesteigert, bis auf das Wespengift nicht mehr allergisch reagiert wird. Lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt beraten!
Informieren Sie sich auch welche Hausmittel gegen Mückenstiche helfen.
Hinweis: Unsere Artikel können den ärztlichen Rat nicht ersetzen! Bei Fragen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt oder Apotheker Ihres Vertrauens!

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