Wohin mit Gartenabfällen?

Gartenabfälle fallen in jedem Garten regelmäßig an, von Laub bis hin zu Hecken- und Rasenschnitt. Durch die richtige Verwertung im eignen Garten oder eine fachgerechte Entsorgung entsteht daraus nützlicher Kompost oder Biogas. Doch größere Mengen Grünabfälle können auch zur Herausforderung werden.

Wir geben Tipps, wie sich ein Komposthaufen anlegen lässt, welche anderen Möglichkeiten zur Verwertung es im eigenen Garten gibt und wie sich große Mengen Grünschnitt und Gartenabfälle umweltgerecht entsorgen lassen.

Wie geht man mit Gartenabfällen um?

Ob Laub, Grün- und Heckenschnitt, Grasschnitt, entferntes Unkraut oder Äste und Wurzeln – bei der Pflege des Gartens entstehen zwangsläufig auch Gartenabfälle. Diese lassen sich oft im eigenen Garten wiederverwerten: als Kompost, Mulch oder zur Gestaltung kleiner Biotope. Hilfreiche Tipps dazu gibt es weiter unten.
Kranke Pflanzenteile oder Unkraut, dessen Samen und Wurzeln man nicht weiterverbreiten möchte, können auch in der Biotonne entsorgt werden. Für große Mengen Gartenabfälle bieten Kommunen und Entsorger verschiedene Möglichkeiten, auf die wir weiter unten genauer eingehen.

So besser nicht: Grünabfälle im Wald entsorgen

Manchmal werden Gartenabfälle oder Fallobst am Waldrand entsorgt. Oft mit besten Absichten, denn immerhin verrotten Grünabfälle vermeintlich ja einfach. Doch die Entsorgung im öffentlichen Raum ist nicht nur illegal, sondern auch problematisch.

Gartenpflanzen können sich in der Natur verbreiten und heimische Arten verdrängen. Zudem sorgen die Abfälle für einen hohen Nährstoffeintrag, was ebenfalls natürliche Ökosysteme schädigen kann. Pflanzenkrankheiten können verbreitet werden und die nährstoffreichen Grünabfälle locken Wildtiere an die Entsorgungsstellen und damit nah an befahrene Straßen, was die Gefahr von Wildunfällen erhöht.

Gartenabfälle nicht verbrennen

Das offene Verbrennen von Gartenabfällen war früher vielerorts üblich. Heute weiß man, dass dadurch viel Rauch entsteht, der Feinstaub und Schadstoffe enthält. In den meisten Kommunen sind solche Gartenfeuer deshalb heute verboten.

Gartenabfälle im eigenen Garten verwerten

Ideal ist es, wenn Gartenabfälle im eigenen Garten verwertet werden. Dadurch werden die entnommenen Nährstoffe wieder zurückgeführt. Das spart Dünger und kommt dem natürlichen Kreislauf der Natur nahe.

Komposthaufen anlegen

Ein offener Komposthaufen oder ein geschlossener Komposter sind ideale Möglichkeiten, um Gartenabfälle zu nutzen und einen wertvollen Gartendünger darauf zu gewinnen. Beachtet man dabei einige Grundregeln, kompostieren die Abfälle problemlos durch und entsteht eine feinkrümelige, schwarze Komposterde:

  • Kompost richtig schichten: Kompost soll werden zu nass noch zu trocken sein und darf nicht zu kompakt werden, damit er perfekt kompostiert. Ideal sind wechselnde Schichten aus Küchenabfällen, Rasenschnitt, Laub und grobem Material. Ein Deckel sorgt dafür, dass der Kompost durch Regen nicht zu nass wird.
  • Was darf auf den Kompost? Laub, Unkraut, Äste / Zweige / Heckenschnitt (bei Bedarf gehäckselt), Stroh, Rasenschnitt (angewelkt oder in sehr dünner Schicht, sonst kann er gären!), Küchenabfälle wie Salatblätter oder Gemüse- und Obstschalen, Eierschalen, Kaffeesatz, kleine Mengen unbedrucktes Papier
  • Was darf nicht auf den Kompost? Gekochte Küchenabfälle, Fleisch und Knochen, Asche vom Grill (diese enthält oft Fettreste und Grillkohle ist zudem manchmal schwermetallhaltig), kranke Pflanzenteile und Wurzeln sowie keimfähige Samen von invasivem Unkraut
  • Der richtige Standort: Ein Komposthaufen sollte nicht in der prallen Sonne, sondern besser im Halbschatten oder Schatten liegen.
  • Ausreichend Zeit zum Kompostieren: Um komplett durchzureifen, benötigt Kompost ungefähr 10 bis 12 Monate.
  • Kompost sieben: Grobe Bestandteile und Zweige lockern den Kompost auf, verrotten aber langsamer. Mit einem Kompostsieb kann der feinkrümelige Kompost gewonnen werden, während grobe Bestandteile für eine erneute Kompostierrunde wieder zurück auf den Kompost dürfen.
  • Offener Boden oder Gitter: Ein Kompost muss unten Kontakt zur Erde haben, damit Kompostwürmer und Mikroorganismen einwandern können und Regenwasser abfließt. Wer den Kompost vor Wühlmäusen und Ratten schützen möchte, kann geschlossene Komposter mit Bodengitter nutzen.
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Häcksler für Gartenabfälle nutzen
Mit einem Häcksler kann man Gartenabfälle zerkleinern - Symbolbild: © Valerii Honcharuk - stock.adobe. com

Häcksler nutzen, um Volumen zu verringern

Ein Gartenhäcksler kann genutzt werden, um das Volumen von Gartenabfällen zu verringern und um grobe Abfälle zu zerkleinern. So können sie einfacher kompostiert werden. Häcksel von Heckenschnitt oder Zweigen eignet sich zudem ideal als Mulch für Beete.

Der Kauf eines teuren Häckslers ist nicht unbedingt nötig. Viele Bau- oder Gartenmärkte verleihen Häcksler. Außerdem können Häckslerdienste in Anspruch genommen werden, bei denen eine Firma vorbeikommt und die Abfälle direkt vor Ort häckselt.

Mulchmäher nutzen

Um Rasenschnitt nicht entsorgen oder kompostieren zu müssen, können Mulchrasenmäher verwendet werden. Der Rasenschnitt wird dabei kleingehäckselt und verbleibt als Mulch auf dem Rasen, wo er von Bodenlebewesen in den Boden eingearbeitet wird, was gleichzeitig Rasendünger spart.

Mähroboter sind ebenfalls Mulchmäher. Diese verletzen leider häufig Blindschleichen, Amphibien, Insekten und Igel, weshalb man sie wenn, dann nur tagsüber und mit voriger Sichtkontrolle des zu mähenden Bereiches nutzen sollte. 
Weitere Tipps zur Rasenpflege

Neue Lebensräume schaffen mit Gartenabfällen

Heutzutage achten immer mehr Menschen darauf, dass ihr Garten insekten- und tierfreundlich gestaltet ist. Einen wichtigen Beitrag bilden kleine Mini-Biotope, für die sich Gartenabfälle perfekt nutzen lassen.
Reisighaufen, Totholzhaufen oder Laubhaufen bieten Versteck- und Überwinterungsmöglichkeiten für zahlreiche Wildtiere und Insekten. So lassen sich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: die Entsorgung der Gartenabfälle entfällt und zugleich entstehen naturnahe Lebensräume.

Wohin mit größeren Mengen Gartenabfall?

Bisweilen fallen große Mengen Gartenabfall an, die sich nicht einfach kompostieren lassen. In diesen Fällen gibt es verschiedene Möglichkeiten, um auch große Äste, Hecken- und Baumschnitt zu entsorgen.

Entsorgungsmöglichkeiten der Kommunen nutzen

Die Kommunen bieten unterschiedliche Möglichkeiten an, um Gartenabfälle umweltgerecht zu entsorgen und zu verwerten. Hierbei werden die Grünabfälle kompostiert oder zur Produktion von Biogas eingesetzt.

  • Biotonne: Wer die Möglichkeit hat, die Gartenabfälle zunächst zwischenzulagern, kann auch größere Mengen nach und nach in der Biotonne entsorgen, beispielsweise im Winter, wenn im Garten ansonsten kaum Abfälle anfallen.
  • Gartenabfälle abholen lassen (Grüngutsammlung): In manchen Kommunen gibt es eine Grüngutsammlung mit kostenloser Abholung von Gartenabfällen. Für Laub und Grasschnitt werden dafür oft spezielle, kompostierbare Papiersäcke bereitgestellt.
  • Kompost- und Häckselplätze oder Wertstoffhof: Je nach Region werden Gartenabfälle entweder kostenlos von Häckselplätzen oder Kompostieranlagen angenommen oder können gegen Gebühr am Wertstoffhof abgeliefert werden.
Container für Gartenabfall
Große Mengen Gartenabfall mit einem Container entsorgen - Symbolbild: © Animaflora PicsStock - stock.adobe. com

Gartenfirma oder Abfallentsorger mit der Abholung beauftragen

Gärtnerbetriebe und Entsorger bieten als Dienstleistung häufig auch die Abholung und Entsorgung von Grünabfällen an. Das ist zwar mit Kosten verbunden, hat aber den Vorteil, dass auch große Mengen Gartenabfälle oder schweres Holz und Wurzeln aus dem Garten herausgetragen und abtransportiert werden.

Container bei Entsorgungsfirma bestellen

Wenn bereits klar ist, dass über mehrere Tage hinweg große Mengen Gartenabfälle anfallen werden, kann es sich lohnen, einen Container für Grünschnitt zu bestellen. Dieser kann nach und nach beladen werden, während die Gartenarbeiten andauern, und wird dann abgeholt. Allerdings muss dafür ein entsprechender Stellplatz vorhanden sein, den der Muldenkipper der Entsorgungsfirma erreichen kann.
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Weiterführende Informationen und Quellenangabe:

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