Von Mähen bis Düngen: So pflegen Sie Ihren Rasen richtig

Ein dicht gewachsener und saftig-grün leuchtender Rasen ist der Stolz eines jeden Hobbygärtners. Doch damit das Grün gesund und kräftig aus dem Boden sprießt und Unkraut und Moos nicht die Oberhand gewinnen, benötigt es das ganze Jahr über Pflege. Und die umfasst neben dem Mähen und Trimmen auch regelmäßiges Bewässern, Düngen und Vertikutieren. Damit Sie dabei richtig vorgehen, um sich vom Frühjahr bis in den Winter an der grünen Pracht erfreuen zu können, finden Sie hier zum Beginn der Gartensaison 2024 ein paar Tipps zur Rasenpflege:

Rasen mähen - so geht's richtig

Der Startschuss für die alljährliche Rasenpflegesaison fällt im März/April mit dem ersten Wachstumsschub. Jetzt sollten Sie den Rasenmäher oder Mähroboter hervorholen und die Spitzen der rasch sprießenden Grashalme kappen. Warten Sie damit aber nicht zu lang, sonst gewinnen schnellwüchsige Unkräuter die Oberhand und verdrängen die vom Winter geschwächten Grashalme. Wichtig ist, dass Sie den Rasen beim ersten Schnitt des Jahres nicht zu kurz mähen. So hat er die Möglichkeit, mehr Photosynthese zu betreiben und genügend Kraft für das Gartenjahr zu sammeln. Als optimal für den ersten Schnitt gilt eine Halmlänge von etwa fünf Zentimetern.

Zwischen Mai und Juni befindet sich der Rasen in seiner Hauptwachstumszeit. Jetzt sollten Sie die Grünfläche am besten zwei Mal pro Woche mähen. Ideal ist eine Halmlänge zwischen vier und sechs Zentimetern. Während der übrigen Monate reicht ein Schnitt pro Woche aus. Das letzte Mal sollten Sie den Rasen während einer noch frostfreien Periode im Oktober mähen. Weitere Tipps für Garten Anfänger

Tipp:
Kurzen und trockenen Rasenschnitt können Sie auf der Rasenfläche liegenlassen. Besonders während der warmen Jahreszeit speichert er Feuchtigkeit und dient gleichzeitig als Gründünger.

Die richtige Zeit zum Mähen

In den Sommermonaten ist es wichtig, dass Sie den Rasen früh morgens oder abends mähen. In der Mittagshitze besteht das Risiko, dass er verbrennt. Die Folge ist eine bräunliche und unansehnliche Rasenfläche, die sich nur schwer wieder erholt. Auch bei einem nassen Rasen sollten Sie besser auf Mähen verzichten, da das Schnittgut sonst überall am Rasenmäher klebt. Mähen Sie daher im Herbst eher Nachmittags, denn Vormittags ist das Gras meist noch feucht.

Wichtig:
Achten Sie immer darauf, dass das Messer Ihres Rasenmähers oder Mähroboters scharf ist. Ein stumpfes Messer schneidet die Grashalme nicht, sondern franst sie aus. Die Folge ist eine an den Spitzen gelbe, fleckige Rasenfläche, die anfällig für Pilzbefall und andere Krankheiten ist. In vielen Baumärkten und Gartencentern können Sie das Messer für wenige Euro schärfen lassen.

Hinweis:
Mähroboter können zur Gefahr für Tiere werden! Zum Beispiel für Igel!

Moos, Unkraut und Rasenfilz entfernen durch Vertikutieren

Nach dem ersten Mähen haben Sie einen guten Überblick über den Zustand Ihres Rasens. Oft haben sich nach dem Winter Moos, Unkraut und Rasenfilz gebildet, die das Rasenwachstum hemmen und Grashalme verdrängen. Besonders das schnellwachsende Moos ist Hobbygärtnern ein Dorn im Auge. Es wächst wie ein Teppich an feuchten, schattigen Stellen und lässt dem Rasen keine Chance. Um es loszuwerden und sein Nachwachsen zu verhindern, braucht es keine Chemiekeule. Hier reicht es aus, die gesamte Rasenfläche mit einer Harke zu bearbeiten oder sie zu vertikutieren. Hierfür stehen Ihnen wahlweise Elektro- und Handvertikutierer zur Verfügung.

Beim Vertikutieren dringen kleine scharfe Messer wenige Millimeter tief in den Boden ein und entfernen dabei loses Moos, Rasenfilz und flachwurzelndes Unkraut. So können Licht und Nährstoffe wieder besser an die Graswurzeln gelangen. Bei einem gesunden Rasen reicht es aus, die Fläche nur in eine Richtung zu vertikutieren. Ist die Rasenfläche jedoch stark von Moos, Unkraut und Rasenfilz befallen oder wurde sie mehrere Jahre nicht gepflegt, sollte Sie sie einmal in Längs- und einmal in Querrichtung vertikutieren. Übrigens: Haben Sie das Vertikutieren im Frühjahr verpasst, können Sie es im September nachholen. Zusätzlich zum Vertikutieren sollten Sie die Rasenfläche belüften.

Gepflegter Rasen
Ein schöner Rasen braucht viel Pflege und einen gesunden Boden! - Foto: © tuulijumala - stock.adobe. com

Boden auflockern und belüften

Nach dem Vertikutieren können Sie die Stellen, an denen sich viel Moos befand, mit einer Mistgabel oder einem sogenannten Aerifizierer behandeln. Denn die Ursache für das lästige Grün ist neben dem unvermeidlichen Lichtmangel im Winter oft ein verdichteter Boden. Auf diesem sammelt sich Wasser und fließt nur schlecht ab. Um den Boden aufzulockern und zu belüften, stechen Sie die Spitzen des Aerifizierers oder der Mistgabel etwa alle 15 bis 20 Zentimeter tief in den Rasen. Anschließend füllen Sie die Löcher mit einem mittelkörnigen Bausand auf. So kann das Wasser wieder gut abfließen und die vom Rasen dringend benötigte Nahrung kann besser zu den Wurzeln vordringen. Am besten bearbeiten Sie nicht nur die vermoosten Stellen, sondern die gesamte Rasenfläche.

Tipp zur Rasenpflege: Bei einer stark genutzten Rasenfläche sollten Sie das Belüften zwischen April und September alle ein bis zwei Monate wiederholen. Betreten Sie den Rasen nur selten, reicht auch eine Behandlung pro Jahr aus. Den größten Effekt erzielen Sie dann im Frühjahr.

Rasen düngen - für starken Wuchs und gesundes Grün

Sie haben dem Rasen seinen ersten Schnitt des Jahres verpasst, ihn durch Vertikutieren von Moos und Rasenfilz befreit und belüftet? Dann ist es höchste Zeit für die erste Düngung. Sie versorgt den Rasen mit allen wichtigen Nährstoffen, die er für ein gesundes und kräftiges Wachstum benötigt, wie Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium.

Bevorzugen Sie beim Kauf einen organischen Dünger mit Langzeitwirkung. So kommen Sie mit drei bis vier Düngungen über das gesamte Jahr. Das erste Mal düngen Sie den Rasen am besten direkt im Anschluss an das Vertikutieren im April. So können die Nährstoffe optimal in den Boden eindringen. Die zweite Düngung sollte etwa im Juni erfolgen. Bei intensiver Rasennutzung können Sie auch im August noch einmal düngen, so belohnt Sie der Rasen bis tief in den Herbst mit sattem Grün. Vor dem Ende der Gartensaison im Oktober können Sie eine Herbstdüngung ausbringen. Sie erhöht die Frosthärte der Grashalme und legt damit den Grundstein für einen gesunden Rasen im neuen Jahr.

Tipp:
Alternativ zum Dünger aus Baumarkt können Sie im Frühjahr auch feingesiebten Kompost auf Ihren Rasen aufbringen. Verteilen Sie dazu eine dünne Schicht auf der Rasenfläche und arbeiten Sie diese leicht in den Boden an. Praktisch: Der Kompost hebt den pH-Wert des Bodens an und beugt der Bildung von Moos vor.

Gärtner beim Rasen düngen
Auch beim Rasen düngen gibt es einiges zu beachten! - Foto: © The Toidi - stock.adobe. com

Darauf sollten Sie beim Düngen achten

Suchen Sie sich zum Düngen möglichst einen Tag aus, an dem Regen vorhergesagt ist. Der Boden sollte feucht und das Gras trocken sein. So bleibt der Dünger beim Ausbringen am Boden liegen und haftet nicht an den Grashalmen. Durch den folgenden Regen können Sie sich das Bewässern sparen. Ist das Wetter jedoch trocken und weit und breit kein Regen in Sicht, kommen Sie nach dem Düngen nicht um das Beregnen des Rasens umher. Hierzu reichen zwei Gaben mit jeweils 15 Litern / m² aus.

Füllen Sie den Dünger zum Ausbringen in einen Streuwagen und fahren Sie damit über die Rasenfläche. So ist im Gegensatz zur Düngung von Hand eine gleichmäßige Verteilung gewährleistet. Halten Sie sich bei der Dosierung des Rasendüngers genau an die Empfehlung des Herstellers, da zu viel sowohl dem Rasen als auch der Umwelt schaden kann.

Haben Sie Haustiere, die in den Garten dürfen (Hund, Katze), sollten Sie darauf achten, dass sich der Dünger möglichst schnell auflöst. Die Mitarbeiter im Baumarkt oder Gartenfachmarkt beraten Sie dazu gern.

Kein Muss bei der Rasenpflege: Rasen kalken für den optimalen pH-Wert

Damit der Rasen optimal gedeiht, muss der pH-Wert des Bodens stimmen. Als ideal gilt ein Wert zwischen 5,5 und 6,5. Ist der Wert niedriger, ist der Boden zu sauer, liegt er darüber, sind viele Nährstoffe für den Rasen nicht mehr verfügbar, was ihn schwächt und zum Beispiel einem Pilzbefall Tür und Tor öffnet. Um herauszufinden, welchen pH-Wert Ihr Rasen hat, können Sie eine Probe entnehmen und diese entweder mit einem im Baumarkt erhältlichen Test-Kit selbst überprüfen oder abgeben und überprüfen lassen.

Ist der Boden zu sauer, können Sie ihn kalken. Bei sandigen Böden nehmen Sie dazu etwa 150 Gramm kohlensauren Kalk je m². Bei einem lehmigen Boden sollten Sie 100 Gramm Branntkalk je m² verteilen. Der optimale Zeitpunkt zum Kalken ist ein trockener Tag zu Beginn der Wachstumsperiode im März oder April.

Rasen bewässern - für gutes Wachstum und saftiges Grün

Aufgrund der zunehmenden Trockenheit von Frühjahr bis Herbst ist es sinnvoll, den Rasen regelmäßig zu bewässern. Und das nicht zu knapp. Nur so kann er gut gedeihen und sein saftiges Grün entwickeln. Doch statt mühsam die gesamte Rasenfläche mit der Gießkanne zu bewässern, ist es sinnvoller, diese Aufgabe einem Rasensprenger oder Kreisregner zu überlassen.

Tipp:
Wenn nach dem Betreten des Rasens der Fußabdruck im Gras sichtbar bleibt, ist es höchste Zeit zum Bewässern. Denn dann reicht der Wassergehalt im Boden nicht mehr aus, um die Halme wieder aufzurichten.

Sandige Böden sollten Sie in der trockenen Jahreszeit alle drei bis vier Tage ein bis zwei Mal täglich (in den Morgen- und Abendstunden) beregnen. Ideal sind hier etwa 10 bis 15 Liter je m². Bei lehmigen oder tonigen Böden sind 15 bis 20 Liter je m² pro Woche ausreichend, da sie die Feuchtigkeit besser speichern. In der Nähe von Bäumen und durstigen Pflanzen sollten Sie die Wassermenge erhöhen, damit die Graswurzeln genug abbekommen.

Möchten Sie sich noch mehr Zeit sparen, können Sie die Beregnung auch einem intelligenten System überlassen. Hier messen Sensoren den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens und aktivieren bei Bedarf den Rasensprenger, um für die optimale Bewässerung zu sorgen.

Rasenpflege: Kahle Stellen im Rasen ausbessern

Nach dem Vertikutieren im Frühjahr sind häufig kahle Stellen im Rasen zu sehen. Diese sollten Sie möglichst schnell mit einem hochwertigen Nachsaatrasen schließen. So verhindern Sie, dass sich an diesen Stellen Unkraut breitmacht. Denn besonders Löwenzahn und Klee lieben diese Lücken und lassen sich, wenn sie erst einmal da sind, nur schwer wieder vertreiben.

Um Rasen neu einzusäen, sollten Sie zuerst die kahle Stelle mit einer Harke auflockern und Unkraut entfernen. Nun können Sie den Nachsaatrasen verteilen und die einzelnen Samenkörner andrücken. Wichtig ist, dass Sie die Stelle in den nächsten zwei Wochen dauerhaft feucht halten. Nur so können die Rasensamen keimen und die kahle Stelle verschließen.

Tipp:
Ist der Boden an der kahlen Stelle sehr lehmig, können Sie zur Drainage etwas Sand oder Tonmehl mit einarbeiten.

Was tun gegen Maulwurfshügel?

Maulwurfshügel im Rasen tragen zwar nicht gerade zur schönen Optik des Grüns bei, sind aber ein gutes Zeichen. Denn dort, wo der Maulwurf gräbt, ist die Bodenqualität in der Regel sehr gut. Zudem sorgt der streng geschützte Tunnelgräber für einen lockeren und gut durchlässigen Boden. Statt sich also über die Hügel zu ärgern, sollten Sie sie einfach entfernen. Die fruchtbare Erde eignet sich zum Beispiel gut für Topf- und Kübelpflanzen oder das Hochbeet. Alternativ können Sie die Hügel mit einer Harke auf dem Rasen glatt ziehen.

Tipp:
Im Frühjahr bieten auch Supermärkte und Discounter Rasensamen, Rasenkalk, Rasendünger sowie Rasenmäher und Vertikutierer zu günstigen Preisen an. So gibt es beispielsweise bei Aldi Nord einen Rasentrimmer für 24,99€ und bei Lidl einen Akku-Rasenmäher für 77,99€. (Stand: April 2024)

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