Der erste Garten: eine eigene, grüne Oase, in der sich Gartenträume frei entfalten lassen. Allerdings sind die Möglichkeiten der Gestaltung und Bepflanzung so vielfältig, dass man sich als Gartenanfänger hier auch überfordert fühlen kann.
Wir haben die Grundausstattung und geeignete, pflegeleichte Pflanzen für Gartenanfänger zusammengestellt und geben Tipps, wie sich typische Fehler im Garten vermeiden lassen.
Tipps für Garten Anfänger - Erste Planung und Bestandsaufnahme
Wenn man endlich einen eigenen Garten hat, möchte man am liebsten sofort loslegen und den Garten nach seinem Geschmack umgestalten. Es kann sich aber lohnen, im ersten Jahr noch nicht zu viel zu verändern. Viele Stauden wie Pfingstrosen, Phlox, Sonnenhut und Astern ziehen sich im Winter zurück und treiben erst spät wieder aus, sodass man diese erst im Jahresverlauf sieht.
Besser ist es deshalb, zunächst eine Bestandsaufnahme zu machen: Welchen Boden habe ich? Was wächst bereits im Garten, wie heißen die Pflanzen, wann blühen sie und sind sie insektenfreundlich?
Tipp:
Bei der weiteren Planung kann es helfen, sich eine Skizze zu machen, in die man geplante Hecken und Bäume, Terrasse, Gartenwege und Beete einzeichnet.
Wichtig ist bei der Planung auch die Frage: Wo gibt es im Sommer Schatten und wo nicht? Ein Hausbaum schafft einen lauschigen Schattenplatz, kann bei falscher Platzierung oder bei der Wahl eines zu groß wachsenden Baumes aber später Dauerschatten auf Gemüsebeete oder die Sonnenliege werfen.
Die Grundausstattung für Gartenanfänger
Läuft man durch einen Baumarkt oder schaut sich auf Online-Portalen um, ist die Auswahl an Gartengeräten riesig. Als Gartenanfänger reichen jedoch zunächst wenige, wichtige Geräte aus.
Elektro, Akku oder Benzin?
Bei motorbetriebenen Gartengeräten stellt sich Gartenanfänger oft die Frage: Elektro, Akku oder Benzin? Alle drei haben Vor- und Nachteile.
- Kabelgebundene Elektrogeräte sind wartungsfrei, emissionsfrei und jederzeit sofort einsatzbereit, dafür kann das Kabel stören und Arbeiten abseits der Steckdose sind erschwert.
- Gartengeräte mit Akku erzeugen keine Abgase, sind kabellos und unabhängig vom Stromnetz. Allerdings haben sie oft weniger Leistung. Außerdem müssen Akkus geladen werden und haben eine begrenzte Laufdauer.
- Benzin-Gartengeräte sind kabellos und leistungsstark. Allerdings muss man die Geräte regelmäßig warten sowie Öl und Benzin auffüllen.
Diese Geräte braucht man wirklich im Garten
Die folgenden Gartenwerkzeuge benötigt man sehr häufig. Deshalb gehören Sie zur Grundausstattung, die für Gartenanfänger empfehlenswert ist:
- Der Rasenmäher ist ein unverzichtbarer Helfer, egal ob ein kurzer Spielrasen oder etwas längerer Kräuterrasen gewünscht ist.
- Einen Spaten benötigt man zum Umgraben von Beeten und zum Ausheben von Pflanzlöchern.
- Die Hacke kann zum Jäten von Beeten und Auflockern von Erde genutzt werden.
- Ein Unkrautstecher ist hilfreich, um einzelne, unerwünschte Pflanzen aus dem Rasen oder aus Beeten herauszustechen.
- Eine scharfe Rosenschere oder Gartenschere, um Stauden oder Sträucher zu beschneiden.
- Garteneimer und wenn nötig einen größeren Gartenabfallsack für Heckenschnitt.
- Gartenschlauch und Gießkanne für die Bewässerung.
- Eine Astsäge oder eine große Baumschere (Astschere), wenn im Garten Bäume oder große Sträucher beschnitten werden sollen.
- Eine motorbetriebene Heckenschere ist unverzichtbar für den Schnitt größerer Hecken.
Gartenpflanzen für Anfänger
Als Gartenanfänger kann es frustrierend sein, wenn Pflanzen schlecht oder gar nicht wachsen. Es ist aber ganz normal, dass Sie erst ein Gefühl für die Pflanzenpflege entwickeln und herausfinden müssen, was auf dem eigenen Boden gut gedeiht. Hilfreich kann sein, dabei zunächst auf besonders pflegeleichte Pflanzen zu setzen, die kleine Fehler oder vorübergehende Trockenheit problemlos verzeihen und den Gärtner mit reichlich Blüten oder leckeren Früchten belohnen.
Besonders pflegeleicht sind robuste Beerensträucher wie Johannisbeere, Stachelbeere oder als Kleinstrauch wachsende Brombeersorten, die jedes Jahr wieder zuverlässig Beeren liefern. Im Gemüsebeet geben Zucchini, Buschbohnen, Zuckerschoten und Kohlrabi eine reiche Ernte, ohne dass viel Aufwand nötig ist. Salat, Radieschen, Erdbeeren und Möhren wachsen schnell, sind aber auch anfällig für Schnecken. Gibt es viele Schnecken im Garten, kann sich der Anbau im Hochbeet lohnen.
Pflegeleichte Stauden, die jedes Jahr reichlich blühen und auch bei Bienen und anderen Insekten beliebt sind, sind beispielsweise Lavendel, Steppensalbei, verschiedene Arten von Storchschnabel, Rittersporn, Mädchenauge und Ringelblumen.
Setzt man im Herbst Zwiebeln von Frühblühern wie Schneeglöckchen, Traubenhyazinthe, Blaustern, Narzisse oder Hasenglöckchen, kann man sich zukünftig jedes Frühjahr an den hübschen Blüten erfreuen.
Die häufigsten Fehler bei der Gartenpflege
Diese Fehler passieren nicht nur Anfängern häufig im Garten. Beugt man vor, erspart man sich Arbeit und wird mit einem gepflegt aussehenden, reich blühenden und insektenfreundlichen Garten belohnt.
Fehler 1: Falscher Standort für Pflanzen
Jede Pflanze hat bestimmte Ansprüche an den Boden (sandig oder lehmig, feucht oder trocken) und Standort (sonnig oder schattig). Passt die Pflanze zum Standort, wächst sie problemlos, üppig und hat weniger Krankheiten.
Fehler 2: Falsche Pflanzenwahl
Nimmt man unbekannte Pflänzchen spontan beim Einkauf mit, kann man später ungeplante Überraschungen erleben. Wichtige Informationen sind die Endgröße der Pflanze, ob sie in Ihrer Region winterhart ist, und ob sie möglicherweise zum Wuchern oder zur Bildung von Ausläufern neigt.
Soll der Garten besonders großen ökologischen Wert haben, sollte man von Anfang an auf insektenfreundliche Pflanzen achten. Manche als „bienenfreundlich“ verkaufte Pflanzen entpuppen sich als exotische, für einheimische Insekten und Wildbienen nutzlose Zierpflanzen, die ausschließlich von Honigbienen besucht werden.
Fehler 3: Falsches Gießen
Im Hochsommer gießt man am besten früh morgens oder spät abends. In direkter Sonne verdunstet das Wasser schnell und Wassertröpfchen auf den Pflanzen wirken wie Brenngläser, was die Blätter schädigen kann.
Hinweis für Gartenanfänger:
Beim Rasen gilt: Lieber seltener und dafür reichlich wässern. Dann wurzeln die Gräser tiefer und sind robuster gegen gelegentliche Trockenheit. Tipps zur Rasenpflege
Fehler 4: Falsches Düngen
Einige Pflanzen benötigen eine regelmäßige Düngung. Dazu gehört der Rasen, dem durch den Rasenschnitt stetig Nährstoffe entzogen werden. Anderen Pflanzen, beispielsweise genügsamen Steingarten-Pflanzen, schadet Dünger sogar.
Fehler 5: Gift im Garten
Anfangs kann es erschreckend sein, wenn Blätter der sorgsam gehegten Pflanzen angefressen werden, Pilzerkrankungen auftreten oder Triebspitzen schwarz vor Blattläusen sind. Hier gilt aber: Ruhe bewahren und nicht gleich zur Giftspritze greifen.
Wer Schädlinge leben lässt, zieht Nützlinge an. Lässt man beispielsweise Blattläuse an den Pflanzen, finden sich bald schon Marienkäferlarven und andere Nützlinge ein, die die Läuse dezimieren. Kleine Vogelarten wie Meisen nutzen Blattläuse als wichtiges Futter für ihre Küken. Wenn junge oder empfindliche Pflanzen starken Schaden nehmen, lassen sich die Läuse mit einem scharfen Wasserstrahl von den stark betroffenen Pflanzen abspritzen.
Auch gegen viele Pflanzenkrankheiten gibt es natürliche Mittel. Beim Mehltau bekämpfen hilft das Besprühen mit einer Mischung aus einem Teil Vollmilch und acht Teilen Wasser. Natürliche Stärkungsmittel wie Brennnesseljauche oder Schachtelhalmbrühe beugen Krankheiten vor.
Weiterführende Informationen und Quellenangabe:
- Tipps für Garten-Anfänger vom MDR: Gelungener Start mit eigenem Kleingarten
https://www.mdr.de/mdr-garten/geniessen/kleingarten-schrebergarten-einsteiger-tipps-anfaenger-100.html - Einen ausführlichen Gartenratgeber mit Pflanzanleitungen, Tipps zum Dügen und vielen weiteren Gartengrundlagen finden Sie auf:
https://gartenhit24.de/gartenratgeber - Informieren Sie sich über Ihre Rechte und Pflichten als Kleingärtner.
Das Bundesamt für Justiz hat hier das Bundeskleingartengesetz (BKleingG) online gestellt:
https://www.gesetze-im-internet.de/bkleingg/BJNR002100983.html
Und natürlich sollten Sie auch die Satzung Ihres Kleingartenvereins beachten.
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