Sie sind die treuesten Begleiter unserer Kinder: Stofftiere trösten bei Kummer, helfen beim Einschlafen und sind bei jedem Abenteuer dabei. Kein Wunder, dass die geliebten Kuscheltiere nach einer Weile ziemlich mitgenommen aussehen. Doch keine Sorge – mit der richtigen Technik bekommen Sie auch den schmutzigsten Teddy wieder strahlend sauber, ohne dass er Schaden nimmt. Wir zeigen Ihnen, wie Sie dabei vorgehen und worauf Sie beim Stofftiere waschen unbedingt achten sollten.

Warum das Plüschtiere reinigen wichtig ist

Stofftiere ziehen Schmutz, Staub und Bakterien geradezu magisch an. Besonders für Hausstauballergiker kann das zum Problem werden. Aber auch Mottenbefall lässt sich durch regelmäßige Reinigung vermeiden. Und seien wir ehrlich: Ein frisch gewaschenes Kuscheltier riecht nicht nur besser, sondern fühlt sich auch viel angenehmer an.

Wie oft sollte man Plüschtiere reinigen?

  • Täglich benutzte Kuscheltiere: alle 4-6 Wochen
  • Gelegentlich bespielte Tiere: alle 2-3 Monate
  • Deko-Stofftiere: alle 6 Monate oder bei sichtbarer Verschmutzung

Vorbereitung: Das sollten Sie vor dem Waschen prüfen

Moderne Stofftiere haben meist ein eingenähtes Pflegeetikett mit Wäschesymbolen. Diese verraten Ihnen, ob und wie das Tier gewaschen werden kann. Fehlt das Etikett, gehen Sie lieber vorsichtig vor.

Bevor es in die Waschmaschine geht, sollten Sie das Kuscheltier genau inspizieren:

  • Sind alle Nähte fest und intakt?
  • Gibt es lose Teile wie Knöpfe oder Augen?
  • Enthält das Tier elektronische Bauteile?
  • Welches Füllmaterial wurde verwendet?

Nähen Sie lose Nähte vor dem Waschen zu. Sonst kann Füllmaterial austreten und Ihre Waschmaschine verstopfen. Entfernen Sie unbedingt alle Batterien aus elektronischen Stofftieren. Evtl. sollten Sie nach dem Waschgang die Waschmaschine reinigen.

Wichtiger Tipp:
Kleine, leicht lösbare Teile wie Schleifen oder aufgeklebte Augen sollten Sie vor dem Waschen entfernen und später wieder anbringen.

Maschinenwäsche: Die einfachste Methode für die meisten Stofftiere

Verpacken Sie jedes Stofftier einzeln in einen Wäschesack oder Kissenbezug. Das schützt sowohl das Tier als auch Ihre Waschmaschine vor abstehenden Teilen und verhindert, dass sich Gliedmaßen verdrehen.

Das optimale Waschprogramm

  • Programm: Seiden- oder Feinwäsche, alternativ Handwaschprogramm
  • Temperatur: Maximal 30°C, besser noch kälter
  • Schleudern: Niedrigste Stufe (600 Umdrehungen oder weniger)
  • Zusätzlicher Spülgang: Entfernt Waschmittelreste vollständig

Das richtige Waschmittel
Verwenden Sie ein mildes Feinwaschmittel. Ein Schuss Weichspüler verhindert statische Aufladung, besonders bei Stofftieren aus Mikrofaser. Dosieren Sie sparsam – zu viel Waschmittel kann in der Füllung zurückbleiben.

Kleinere Stofftiere können Sie zusammen waschen, solange sie ähnliche Pflegeansprüche haben. Große Kuscheltiere waschen Sie besser einzeln, damit sie ausreichend Platz haben.

Handwäsche: Die schonende Alternative

Die Handwäsche ist besonders empfehlenswert bei sehr alten oder wertvollen Stofftieren, wenn das Pflegeetikett nur Handwäsche erlaubt oder bei Tieren mit empfindlichen Materialien und Verzierungen. Auch wenn Sie ganz sicher gehen möchten, ist die Handwäsche die beste Wahl.

Füllen Sie zunächst die Badewanne oder das Waschbecken mit lauwarmem Wasser, das nicht wärmer als 30°C sein sollte. Ein kleiner Spritzer Wollwaschmittel oder Feinwaschmittel reicht völlig aus – weniger ist hier definitiv mehr. Lassen Sie das Stofftier etwa 10 bis 15 Minuten in dem Seifenwasser einweichen, damit sich der Schmutz lösen kann.

Anschließend drücken Sie das Wasser vorsichtig durch das Stofftier. Wichtig ist dabei, dass Sie niemals reiben oder wringen – das könnte die empfindliche Füllung beschädigen oder das Material verformen. Nach der sanften Reinigung spülen Sie das Kuscheltier gründlich mit klarem Wasser aus, bis keine Seifenreste mehr vorhanden sind. Das kann durchaus mehrere Spülgänge dauern, aber es lohnt sich für das Endergebnis. Vorsicht: Die Plüschtiere saugen sich mit Wasser voll und sind somit sehr schwer. Bewegen Sie sie also nur sehr vorsichtig, damit keine Nähte reißen.

Zum Schluss drücken Sie das überschüssige Wasser behutsam heraus, wieder ohne zu wringen oder zu verdrehen. Ein sanftes Zusammendrücken zwischen den Handflächen genügt völlig.

Punktuelle Reinigung bei leichten Verschmutzungen

Bei kleineren Flecken müssen Sie nicht das ganze Stofftier waschen. Polsterschaum oder verdünntes, mildes Shampoo auf einem Schwamm reichen oft aus. Tupfen Sie den Schaum auf die verschmutzte Stelle, lassen Sie ihn kurz einwirken und tupfen Sie ihn mit einem feuchten Tuch wieder ab.
Besonders bei Stofftieren, die nicht oft gewaschen werden können, hilft Trockenshampoo gegen Gerüche. Einfach aufsprühen, einmassieren und nach der Einwirkzeit ausbürsten.

Richtig trocknen: So bleibt das Stofftier in Form

Nach dem Waschen ist das richtige Trocknen entscheidend für ein perfektes Ergebnis. Tupfen Sie das gewaschene Stofftier zunächst mit einem sauberen Frottierhandtuch trocken – das entzieht bereits viel Feuchtigkeit und verkürzt die Trockenzeit erheblich.

Für das eigentliche Trocknen stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Am besten funktioniert das Trocknen an der frischen Luft, besonders an warmen und windigen Tagen. Legen Sie das Stofftier einfach auf den Wäscheständer und lassen Sie die Natur ihre Arbeit machen. Falls das Wetter nicht mitspielt, kann ein Ventilator Wunder bewirken, da er für die nötige Luftzirkulation sorgt und den Trocknungsprozess beschleunigt.

Mit dem Föhn geht es noch schneller, allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein. Verwenden Sie nur die niedrigste Stufe und halten Sie ausreichend Abstand zum Stofftier. Bewegen Sie den Föhn dabei ständig hin und her, damit keine Stelle zu heiß wird. Auch die Nähe zur Heizung kann hilfreich sein – legen Sie das Kuscheltier aber niemals direkt darauf, sondern immer mit etwas Abstand daneben.

Während des Trocknens sollten Sie das Plüschtier mehrmals aufschütteln, damit die Füllung schön locker bleibt und nicht zusammenklumpt. Drehen Sie es auch regelmäßig um, so trocknet es gleichmäßig von allen Seiten. Nach dem vollständigen Trocknen können Sie das Fell mit einer weichen Bürste wieder auffrischen – dann sieht Ihr Kuscheltier aus wie neu.

Achtung:
Legen Sie nasse Stofftiere niemals direkt auf die Heizung oder in die pralle Sonne. Das kann das Material beschädigen und zu Verfärbungen führen.

Besondere Stofftiere brauchen besondere Pflege

Ältere Stofftiere enthalten oft Materialien wie Stroh, Holzwolle oder Pappscheiben, die Wasser nicht vertragen. Hier ist nur eine Oberflächenreinigung möglich:

  • Mit dem Polsteraufsatz vorsichtig absaugen
  • Mit einer weichen Bürste Staub und Schmutz entfernen
  • Mit Polsterschaum nur die nötigsten Stellen behandeln
  • Nach dem Trocknen das Fell mit einer Tierbürste auffrischen

Moderne Kuscheltiere mit Musik oder Bewegung erfordern besonderen Umgang:

  • Batterien und elektronische Teile vor dem Waschen entfernen
  • Batteriekasten wasserdicht verschließen oder ganz herausnehmen
  • Nach Möglichkeit nur oberflächlich reinigen
  • Bei Unsicherheit lieber professionell reinigen lassen

Stofftiere mit eingebauten Spieluhren dürfen auf keinen Fall nass werden. Hier hilft nur die trockene Reinigung mit Bürste und Staubsauger.

Was tun bei Ungeziefer im Stofftier?

Hat sich Ungeziefer wie Läuse oder Milben in den Kuscheltieren eingenistet, müssen Sie schnell handeln, aber keine Panik – das Problem lässt sich in den meisten Fällen gut lösen. Als erste Sofortmaßnahme packen Sie das Stofftier luftdicht in einen Gefrierbeutel und legen es für mindestens 24 Stunden ins Gefrierfach. Die Kälte tötet die meisten Schädlinge zuverlässig ab.

Nach dem Auftauen bürsten Sie das Kuscheltier gründlich mit einer feinen Bürste ab, um die abgetöteten Insekten und eventuelle Eier zu entfernen. Arbeiten Sie dabei sorgfältig und systematisch – am besten über einer hellen Unterlage, damit Sie sehen können, was herausfällt. Anschließend können Sie das Stofftier, falls das Pflegeetikett es erlaubt, bei 60°C waschen. Sollte das Ungeziefer besonders hartnäckig sein, wiederholen Sie den gesamten Vorgang einfach noch einmal. In den meisten Fällen reichen ein bis zwei Durchgänge völlig aus. Wichtig ist, dass Sie auch andere Kuscheltiere und Textilien in der Nähe kontrollieren, damit sich das Problem nicht ausbreitet.

Bei wertvollen Sammlerstücken oder wenn Sie sich die Reinigung nicht zutrauen, gibt es Spezialisten für Textilreinigung. Das kostet zwar mehr, schützt aber vor unwiederbringlichen Schäden. Weitere Infos zum Läuse erkennen und behandeln

Vorbeugung: So bleiben Stofftiere länger sauber

Schütteln Sie Kuscheltiere regelmäßig auf und lassen Sie sie an der frischen Luft „durchatmen“. Das reduziert Gerüche und Staubablagerungen. Für besonders geliebte Stofftiere gibt es manchmal waschbare Überzüge, die das eigentliche Tier schützen. Lagern Sie nicht benutzte Stofftiere in geschlossenen Schränken oder Boxen. Das schützt vor Staub und Ungeziefer.

Das Plüschtiere reinigen ist einfacher, als viele denken. Mit etwas Vorsicht und der richtigen Technik werden die Kuscheltiere wieder strahlend sauber. Und das Beste: Ihr Kind wird sich riesig über den frisch gewaschenen, duftenden Lieblings-Teddy freuen!

Hinweis für Tierbesitzer:
Hunde und Katzen lieben ebenfalls Plüschtiere. Gerne beißen sie darauf rum. Mit der Zeit werden die Kuscheltiere aber schmutzig und riechen unangenehm. Auch hier ist eine Wäsche angebracht. Beachten Sie beim Stofftiere waschen in diesem Fall, dass das Waschmittel wirklich gründlich ausgespült wird. Verzichten Sie besser auf Weichspüler.

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