Kuschelig weiche Handtücher nach dem Duschen – gibt es etwas Schöneres? Doch leider kommen die Handtücher oft hart und kratzig aus der Waschmaschine. Dabei ist es gar nicht so schwer, Handtücher richtig zu waschen! Mit der richtigen Technik, dem passenden Waschmittel und ein paar bewährten Tricks bleiben Ihre Handtücher nicht nur hygienisch sauber, sondern auch angenehm weich. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Handtücher optimal waschen, welches Waschmittel das richtige ist und wie oft ein Wechsel wirklich nötig ist.
Handtücher richtig waschen – Schritt für Schritt
Im Folgenden erklären wir Schritt für Schritt wie Sie die Handtücher richtig waschen. Vom Sortieren über das Einstellen der Waschmaschine bis hin zum Trocknen.
Handtücher sortieren nach Farben
Wie bei jeder Wäsche gilt auch bei Handtüchern: Sortieren Sie zunächst nach Farben. Trennen Sie weiße, dunkle und bunte Handtücher voneinander. Das verhindert Verfärbungen und sorgt dafür, dass Sie das optimale Waschmittel für jede Farbgruppe verwenden können.
Die richtige Waschtemperatur, Schleuderzahl und das Programm wählen
Bei wieviel Grad Handtücher waschen?
Handtücher sind stark mikrobiologisch belastet, da sie direkten Kontakt mit dem Körper haben und Schweiß, Bakterien und Hautschuppen aufnehmen. Deshalb sollten Sie Handtücher bei mindestens 60°C waschen. Erst bei dieser Temperatur wird ein Großteil der Bakterien und Keime abgetötet.
- Weiße Handtücher: können meist bei 90°C gewaschen werden (Pflegeetikett beachten!)
- Bunte Handtücher: bei 60°C waschen
- Mikrofaser-Handtücher: Temperatur laut Pflegeetikett, meist 40-60°C
Bei niedrigeren Temperaturen können üble Gerüche entstehen, da Bakterien nicht ausreichend abgetötet werden. Prüfen Sie immer das Pflegeetikett für die maximale Waschtemperatur.
Optimale Schleuderzahl
Handtücher vertragen hohe Schleuderzahlen von 1400 bis 1600 Umdrehungen problemlos. Je höher die Schleuderzahl, desto schneller trocknen die Handtücher später – egal ob auf der Leine oder im Trockner.
Das richtige Waschprogramm
Wählen Sie das Waschprogramm entsprechend dem Material Ihrer Handtücher:
- Baumwoll-Handtücher: Koch-/Buntwäsche-Programm
- Frottier/Frottee*: Baumwollprogramm mit Vorwäsche bei starker Verschmutzung
- Mikrofaser: Pflegeleicht-Programm
- Mischgewebe: meist Baumwollprogramm (Etikett prüfen!)
* Hinweis: Frottier Handtuch ist nicht gleich Frottee Handtuch! Beide werden zwar aus Baumwolle gewebt. Der Herstellungsprozess ist aber sehr unterschiedlich! Frottee ist ein Glattgewebe, das durch das Drehen des Garns erzeugt wird. Frottier hat auf beiden Seiten Schlingen und wird nicht als Glattgewebe bezeichnet. Durch die Schlingen ist es aber weicher und qualitativ hochwertiger. Lesen Sie dazu auch: Frottee oder Frottier – Der Unterschied
Waschmaschine richtig beladen
Handtücher sind wahre Wassersauger – und das wird ihnen beim Waschen zum Verhängnis. Überladen Sie die Waschmaschine nicht! Zu viele nasse Handtücher können zu Lagerschäden führen und das Waschergebnis verschlechtern. Als Faustregel gilt: Die Trommel sollte maximal zu zwei Dritteln gefüllt sein.
Lesen Sie auch unsere Tipps zum Waschmaschine richtig befüllen

Das richtige Waschmittel für Handtücher
Weiße Handtücher gehören mit einem Vollwaschmittel in die Wäsche. Dieses enthält Bleichmittel und optische Aufheller, die verhindern, dass weiße Handtücher einen Grauschleier bekommen. Besonders Pulver-Vollwaschmittel haben sich bewährt, da sie eine bessere Waschwirkung als flüssige Varianten erzielen.
Bunte Handtücher werden mit einem Colorwaschmittel gewaschen. Es enthält weder Bleichmittel noch optische Aufheller und schützt dadurch die Farben vor dem Ausbleichen. Zusätzlich verhindert es, dass Farben auslaufen und andere Textilien verfärben.
Richtige Dosierung ist entscheidend
Sowohl zu wenig als auch zu viel Waschmittel kann zu harten Handtüchern führen:
- Zu wenig Waschmittel:
Die Fasern werden rau, da nicht genügend wasserenthärtende Substanzen vorhanden sind - Zu viel Waschmittel:
Rückstände lagern sich auf den Fasern ab und machen sie hart und kratzig
Orientieren Sie sich daher immer an der Dosierungsempfehlung auf der Verpackung!
Lesen Sie auch: Waschmittel richtig dosieren
Weichspüler für Handtücher?
Beim Weichspüler scheiden sich die Geister. In Gebieten mit hartem Wasser kann Weichspüler tatsächlich helfen, harte Handtücher zu vermeiden. Allerdings hat er einen entscheidenden Nachteil: Er legt sich wie ein Film über die Fasern und reduziert dadurch die Saugfähigkeit der Handtücher erheblich.
Tipp:
Verwenden Sie Weichspüler nur sparsam und nur bei hartem Wasser. Bei Mikrofaser-Handtüchern sollten Sie komplett darauf verzichten, da der Weichspüler die Funktion der Mikrofasern außer Kraft setzt.
Hygienespüler ist überflüssig
Ein Hygienespüler ist bei der normalen Handtuchwäsche nicht nötig. Die Kombination aus hoher Waschtemperatur (60-90°C) und dem richtigen Waschmittel reicht völlig aus, um Handtücher hygienisch sauber zu bekommen. Hygienespüler sollten Sie nur in Ausnahmefällen verwenden – etwa wenn jemand im Haushalt krank ist.
Wie oft Handtücher waschen?
Als Faustregel gilt: Handtücher sollten mindestens einmal pro Woche gewaschen werden. Doch je nach Nutzung und Lebensumständen kann ein häufigerer Wechsel sinnvoll sein.
Wann öfter waschen?
- Bei mehreren Nutzern: Alle 2-3 Tage wechseln
- Bei Kindern im Haushalt: Häufigerer Wechsel empfehlenswert
- Bei muffigem Geruch: Sofort austauschen
- Bei sichtbarer Verschmutzung: Sofort waschen
- Bei Krankheit: Täglich wechseln und separat waschen
Unterschiede je nach Handtuch-Art
- Badetücher/Duschtücher: 1-2 mal pro Woche, bei mehreren Nutzern alle 2-3 Tage
- Händehandtücher: Je nach Nutzungsfrequenz alle 1-2 Tage wechseln, in Gäste-WCs können sie länger hängen bleiben
- Küchenhandtücher: bei viel Kochen alle 1-2 Tage, bei wenig Nutzung 1 mal pro Woche
Trennen Sie Handtücher zum Händewaschen und zum Geschirr abtrocknen!
Tipp:
Hängen Sie Handtücher immer so auf, dass sie gut trocknen können. Regelmäßiges Lüften nach dem Duschen oder Kochen reduziert die Luftfeuchtigkeit und verhindert Keimwachstum.

Handtücher richtig trocknen
Der Wäschetrockner ist die beste Methode für kuschelig weiche Handtücher. Durch die ständige Bewegung und den Lufteinschluss bleiben die Fasern locker und flauschig. Achten Sie jedoch auf das Pflegeetikett – nicht alle Handtücher dürfen in den Trockner.
Auch ohne Trockner können Handtücher weich bleiben:
- Direkt nach dem Waschen aufhängen
- Gründlich ausschütteln vor dem Aufhängen
- Nie in die pralle Sonne hängen (macht die Fasern hart)
- Windige Tage nutzen – Wind verhindert „Trockenstarre“
- Rechtzeitig von der Leine nehmen
- Sind die Handtücher an der Luft hart geworden, können Sie sie durch Kneten und Bewegen wieder geschmeidiger machen.
Harte Handtücher wieder weich bekommen
Häufige Ursachen für harte Handtücher
- Falsche Waschmittel-Dosierung (zu viel oder zu wenig)
- Überladene Waschmaschine
- Trocknen in praller Sonne
- Kalkablagerungen durch hartes Wasser
Hausmittel gegen harte Handtücher
- Essig-Behandlung:
Legen Sie harte Handtücher vor dem Waschen in Essigwasser ein. Der Essig löst Kalkablagerungen und macht die Fasern wieder weich. Anschließend normal waschen – der Essiggeruch verschwindet dabei vollständig. - Zitronensäure:
Alternativ können Sie Zitronensäure verwenden. Diese wirkt ähnlich wie Essig gegen Kalkablagerungen.
Handtücher bügeln – sinnvoll oder nicht?
Früher wurden Handtücher oft aus hygienischen Gründen gebügelt. Das ist aber heute nicht mehr notwendig. Geschirrtücher aus Leinen oder glatter Baumwolle können Sie dennoch bügeln. Das tötet zusätzliche Keime ab und sorgt für ein ordentliches Aussehen in der Küche.
Handtücher aus Frottee oder Frottier sollten Sie auf keinen Fall bügeln! Das Bügeleisen drückt die Schlingen platt, wodurch die Handtücher ihre Saugfähigkeit verlieren und hart werden.
Handtücher desinfizieren – ist das nötig?
Im normalen Haushaltsalltag ist eine Desinfektion von Handtüchern nicht erforderlich. Das richtige Waschen bei 60-90°C mit dem passenden Waschmittel reicht vollkommen aus.
Desinfizieren Sie Handtücher nur in besonderen Situationen:
- Bei Krankheit im Haushalt (Magen-Darm-Infekte, Pilzinfektionen)
- Wenn Handtücher nicht heiß gewaschen werden können
- Bei immunschwachen Personen im Haushalt
Desinfektionsmittel belasten unnötig die Umwelt und können das Immunsystem schwächen, wenn sie zu häufig verwendet werden.
So einfach ist das Handtücher waschen! Mit diesen Tipps bleiben Ihre Handtücher hygienisch sauber und angenehm weich – für ein wohliges Gefühl nach jedem Duschen.
Text: Cornelia D., Heike J., K. K. – Hausfrauen
Mehr Tipps zum Wäsche waschen: