Spätestens sobald es draußen nass-kalt und ungemütlich wird, stehen zahlreiche Mieter vor demselben Problem. Wäsche trocknen in der Wohnung ist unumgänglich wenn keine Trockenräume oder Trockenböden durch den Vermieter zur Verfügung gestellt werden. Die mögliche Folge: eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in den eigenen vier Wänden, die Fenster beschlagen und eventuell bildet sich sogar gesundheitsgefährdender Schimmel in der Wohnung. Doch wenn Sie diese Tipps beachten, ist das Wäsche trocknen in der Wohnung ganz leicht.
Warum Wäsche in der Wohnung trocknen zum Problem werden kann
Wird die feuchte Wäsche in den beheizten Wohnräumen zum Trocknen aufgehängt, so nimmt die warme Wohnungsluft das verdunstete Wasser aus der Wäsche auf. Die Luftfeuchte steigt. Trifft die warme, feuchte Luft nun auf kalte Flächen, vornehmlich Fenster und Balkontüren, so kondensiert sie. Die entstandenen Wassertropfen auf Scheiben und Fensterlaibungen sind ein idealer Nährboden für gesundheitsschädigenden Schimmel in der Wohnung. Zudem können ernsthafte bauliche Mängel hervorgerufen werden.
Wäsche trocknen in der Wohnung? Wenn, dann richtig!
Stellen Sie den Wäscheständer möglichst an einer Stelle auf, die sie nicht im alltäglichen Ablauf stört. Die Wäsche sollte in einem warmen beheizten Raum und nicht etwa im kalten Schlafzimmer getrocknet werden. Denn nur die warme Luft nimmt ausreichend Feuchtigkeit auf.
Diese wird durch mehrmaliges Stoßlüften während des Trocknens nach draußen befördert. Stoßlüften bedeutet, dass das Fenster nicht über lange Zeit gekippt bleibt, sondern zum Lüften tatsächlich für mindestens 10 Minuten vollständig geöffnet wird. Währenddessen werden die Thermostate der Heizung kurz abgedreht. Als ideal hat sich das Querlüften erwiesen. Wer die Möglichkeit besitzt, kann noch effektiver die Feuchtigkeit nach draußen bekommen, indem er gegenüberliegende Räume parallel lüftet und für Durchzug sorgt. Sind die Fenster geschlossen empfiehlt es sich, die Tür des Raumes geschlossen zu halten, indem sich der Wäscheständer befindet. So kann die feuchte Raumluft nicht zusätzlich in andere Räume entweichen, zum Beispiel ins kühle Schlafzimmer.
Wenn möglich kaufen Sie sich einen zweiten oder dritten Wäscheständer, so können Sie die nasse Wäsche auf mehrere Räume verteilen! Überwachen Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung mit einem Hygrometer! Im Idealfall liegt diese zwischen 40 und 60 %.
Tipp:
Die Wäsche sollte mit einer möglichst hohen Schleuderzahl geschleudert werden. So bleibt weniger Feuchtigkeit in der Wäsche.
Trocknen mit dem elektrischen Wäschetrockner
Sie sind zwar Stromfresser und dadurch eine Kostenfalle im Haushaltsbudget, dennoch finden sich immer mehr elektrische Wäschetrockner in deutschen Haushalten wieder. Vor allem Familien mit Kindern in engen Wohnungen nutzen das Haushaltsgerät gern.
Unterschieden wird bei elektrischen Trocknern zwischen Abluft- und Kondenstrockner. Wird eine entsprechende Abluft-Vorrichtung durch den Vermieter zur Verfügung gestellt, so muss sie auch entsprechend beim Aufstellen eines Gerätes genutzt werden. Die feuchte Abluft durch das Fenster nach außen zu leiten, kann unter Umständen zu Problemen mit Nachbarn oder dem Vermieter führen. Einfacher zu handhaben sind Kondenstrockner oder Wärmepumpentrockner, die das Wasser in einem Behälter im Trockner sammeln. Sie können unabhängig von einer Abluft-Vorrichtung in Betrieb genommen werden.
Sie sollten dennoch im Voraus Kontakt mit ihrem Vermieter aufnehmen. Oft sind die Leitungsquerschnitte der Stromleitungen, besonders in alten Wohnungen, noch nicht für die starken Stromfresser ausgelegt. Auch wer einen Kondenstrockner verwendet, kommt um das Lüften nicht herum. Denn auch hier tritt noch ausreichend feuchte Luft beim Trocknen nach draußen in den Raum.
Die Nutzung eines Trockners ist aber eine echte Alternative zum Wäsche trocknen in der Wohnung! Achten Sie aber auf das Trockner Symbol des Pflegeetiketts. Ideal ist der Wäschetrockner übrigens zum Handtücher trocknen.
Alternativen zum Wäsche in der Wohnung trocknen mit dem Vermieter finden - Wäscheständer in den Keller oder Garten?
Kommen Sie trotz Stoßlüften und Heizen mit der Feuchtigkeit in ihrer Wohnung nicht zurecht und zeigt das Hygrometer regelmäßig eine Luftfeuchtigkeit über 55 – 60 % an, so sollten Sie Ihren Vermieter kontaktieren. Vielleicht finden Sie gemeinsam eine Lösung, etwa das Einrichten eines Trockenraums im Keller, die Anschaffung eines elektrischen Wäschetrockners für die Hausgemeinschaft oder das Aufstellen einer Wäschespinne im Hausgarten. Wer einen Balkon hat, wird diesen im Winter eh nicht nutzen. Stellen Sie doch den Wäscheständer dort auf. Einige wenige Kleidungsstücke etc. können Sie in der Wohnung verteilen, damit die Luft durch die Heizung nicht zu trocken wird.
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