Silberfischchen hat wohl schon jeder mal in seiner Wohnung gehabt. Eine gelegentliche Sichtung stellt kein Problem dar. Sollten sich die Sichtungen aber häufen und treffen Sie viele dieser Insekten in Ihrer Wohnung an, sollten Sie aktiv werden und die Silberfische bekämpfen.

Was gegen Silberfischchen tun?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten die kleinen Krabbeltiere wieder loszuwerden. Im Fachhandel (Baumarkt, Drogeriemarkt) gibt es verschiedene „Silberfischchen Köderdosen“, die Sie einfach in den befallenen Räumen aufstellen. Je nach Marke und Verkäufer gibt es eine Köderdose schon ab ca. 2 Euro. In den Dosen befindet sich ein geruchloser Fraßköder, der die unliebsamen Hausgäste in kurzer Zeit sterben lässt.
Wir haben die Köderdosen getestet und sehr gute Erfahrungen gemacht! Wir konnten so den Silberfischchen Befall sehr deutlich reduzieren. Die Handhabung fanden wir sehr einfach und auch den Preis halten wir für akzeptabel! Außerdem gibt es noch Klebefallen, die einen Lockstoff enthalten. Betreten die Insekten den Klebestreifen bleiben sie hängen und verenden.

Silberfische bekämpfen - Hausmittel wie Lavendel oder Essig helfen!

Neben der chemischen Keule gibt es viele Hausmittel, die dabei helfen können Silberfischchen zu vertreiben bzw. loszuwerden. Wir haben mit einigen Hausmitteln gut Erfahrungen gemacht.

  • Gerüche wie Lavendel gegen Silberfischchen einsetzen:
    Bestimmte Gerüche mögen die Tiere gar nicht. Sie können also versuchen mit ätherischen Ölen wie Minzöl, Nelkenöl, Lavendelöl oder Teebaumöl die Plagegeister zu vertreiben. Verwenden Sie die Öle im Wischwasser oder in einer Schale mit Wasser, in der die Öle langsam verdunsten. Alternativ können Sie ein Säckchen mit getrocknetem Lavendel im Zimmer platzieren. Stark riechende Gewürze wie zum Beispiel Rosmarin, Salbei, Thymian oder Majoran sollen ebenfalls die Krabbeltiere vertreiben. Meist wird der Geruch aber auch von Menschen als unangenehm empfunden. Bei einem Test mit Thymian oder Majoran konnten wir keine Wirkung feststellen.
  • Mit Essig oder Zitrone Silberfischchen bekämpfen
    Wischen Sie Ihren Fußboden mit Essigwasser oder Zitronenwasser. Den sauren Geruch mögen die Silberfischchen nicht. Die Säure greift außerdem die Haut der Tiere an. Wir konnten bei uns im Bad durch Wischen mit Zitronenwasser die Plagegeister recht schnell loswerden.
  • Backpulver hilft gegen Insekten
    Eine etwas rabiate Methode, um Silberfische loszuwerden, ist Backpulver. Verstreuen Sie ein Zucker-Backpulver-Gemisch über Nacht in dem befallenen Raum. (z.B. auf ein Stück Papier oder Küchentuch) Wenn die Tiere das Backpulver fressen, quillt dieses im Verdauungstrakt des Tieres auf und es stirbt.
  • Die selbst gebaute Kartoffelfalle
    Eine weitaus sanftere Methode ist eine „Kartoffel Lebendfalle“. Höhlen Sie eine große Kartoffel aus. Sorgen Sie durch eine Kerbe dafür, dass die Tiere in die Kartoffel krabbeln können. Sind einige Tiere in der Kartoffel, können Sie diese einfach auf den Kompost werfen. Die Tiere bleiben am Leben. Wir haben die Methode getestet. Und ja, einige Tiere konnten wir so aus der Wohnung entfernen. Aber leider nicht alle.
  • Mit einer Klebefalle aus Honig Silberfischchen loswerden
    Sie können mit Honig eine weitere tödliche Falle basteln. Einfach einen Klecks flüssigen Honig auf ein Stück Papier, Klarsichtfolie oder ähnliches geben. Die Silberfische werden vom süßen Geruch angelockt und bleiben im Honig kleben.

Natürliche Feinde der Silberfische

Silberfische fressen Hausstaubmilben – das finden wir gut, denn wer will schon Hausstaubmilben in der Wohnung haben – diese können Allergien auslösen. Aber die Viecher wollen wir auch nicht in der Wohnung haben. Ok, diese stehen bei Spinnen und beim Gemeinen Ohrwurm (umgangssprachlich Ohrenkneifer) auf dem Speiseplan.
Aber wer möchte schon mit Spinnen und Ohrwürmern sein Zuhause teilen? Gut, dass auch diese natürliche Fressfeinde haben … – Sie merken wo das hinführt – wir hören an dieser Stelle lieber auf damit. Den Einsatz von natürlichen Feinden können wir also nicht empfehlen!

Im Notfall muss ein Kammerjäger die Tiere vertreiben!

Sollten Sie mit unseren Tipps Ihre Silberfische nicht loswerden, empfehlen wir einen Kammerjäger um Hilfe zu bitten. Bei einem massiven Befall ist es evtl. schlau sich gleich professionelle Hilfe zu holen. Ein Besuch vom Schädlingsbekämpfer kostet meist so zwischen 200 und 650 Euro. Lassen Sie sich ggf. vorab einen Kostenvoranschlag geben.

Köderdose in unserem Bad oder Hausmittel gegen Silberfischchen in der Wohnung
Eine Köderdose für Silberfische bei uns im Bad. Wir verstecken die Dose unter dem Badschrank! Foto: Tkni / Haushaltstipps.com

Silberfischchen vorbeugen

Mit dem Wissen, dass sich Silberfischchen bei Temperaturen zwischen 25° C und 30°C und bei einer Luftfeuchtigkeit von über 70% am wohlsten fühlen, können Sie mit einem angepassten Raumklima dafür sorgen, dass sich Silberfischchen bei Ihnen nicht wohl fühlen. Sorgen Sie für eine moderate Luftfeuchtigkeit (unter 65%), auch um eine Schimmelbildung zu vermeiden.

  • Lüften Sie Ihre Räume gut. (Besonders im Bad nach dem Duschen oder Baden)
    Seit wir verstärkt auf eine geringe Luftfeuchtigkeit im Bad achten, haben wir weniger Silberfischchen beobachten können.
  • Überheizen Sie Ihre Räume nicht! Tipp: Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität überwachen wir mit einem Air-Q.
  • Reinigen Sie regelmäßig die Böden, um Hautschuppen, Essensreste oder Haare zu entfernen. So entziehen Sie den Tieren die Nahrungsgrundlage.
  • Schließen Sie Ritzen und Spalten. Erneuern Sie ggf. Silikonfugen.
  • Entfernen Sie Schimmelstellen oder Stockflecke an der Tapete.
  • Bestimmte Duftstoffe wie zum Beispiel Lavendel mögen die Silberfische nicht. Evtl. verwenden Sie ein Reinigungsmittel mit Lavendelduft oder geben einige Tropfen Lavendelöl in das Wischwasser.

Wo trifft man Silberfischchen in der Wohnung häufig an?

Silberfischchen lieben dunkle Orte an denen es warm und feucht ist. Dementsprechend sind die Tiere meist hier anzutreffen:

  • Sehr oft sind Silberfischchen in der Küche anzutreffen – Hier ist es warm und heruntergefallene Krümel bieten eine ergiebige Nahrungsquelle.
  • Wir hatten die Tiere schon im Badezimmer – Oft der wärmste Raum in der Wohnung. Durch Duschen und Baden wird hier zumindest zeitweise eine hohe Luftfeuchtigkeit erreicht. Hautschuppen, Kleidung, Tapete oder Silikon dienen hier als Nahrungsquelle.
  • In Schränken / Abstellkammern – Hier ist es dunkel, ruhig und recht warm.
  • Beheizte Kellerräume sind ebenfalls ein beliebter Lebensraum dieser Insekten.
  • Seltener trifft man die Krabbeltiere in Betten, auf Sofas oder anderen Möbelstücken an. Hier werden Sie von Haaren, Hautschuppen und evtl. von Essensresten angelockt.
  • Die Waschküche bzw. der Wäschetrockenraum ist ebenfalls oft von Silberfischchen befallen. Hier ist es feucht und warm. – Ein idealer Lebensraum.
Lavendel und andere Hausmittel gegen Silberfischchen in der Küche oder Schlafzimmer
Silberfischchen in der Küche oder im Schlafzimmer möchte niemand haben! - Foto: © Stanislav Duben - stock.adobe. com

Was sind Silberfischchen?

Silberfischchen (Lepisma saccharina) sind ca. 1 cm große flügellose Insekten. Ihren Namen verdanken sie ihrem silbergrauen stromlinienförmigen Körper. Die Insekten sind weltweit verbreitet. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es den Sechsfüßler schon mehr als 300 Millionen Jahre auf der Erde gibt. Die flinken sowie scheuen Tiere können bei guten Lebensbedingungen ca. 3 – 5 Jahre und älter werden. (Bei unserer Recherche sind wir auf verschiedene Altersangaben gestoßen!) Mit ca. 1 Jahr sind die Tiere fortpflanzungsfähig. Bis dahin haben sich die Tiere ca. 8 mal gehäutet. (Reste davon findet man oft in befallenen Räumen.) Die Weibchen legen in Spalten und Ritzen ca. 100 Eier. Die Entwicklung der Eier ist nur bei Feuchtigkeit und Temperaturen um die 25 Grad Celsius möglich. Diesen Umstand kann man sich bei der Bekämpfung von Lepisma saccharina zu Nutze machen. Die Krabbeltiere lieben Kohlenhydrate bzw. stärkehaltige Stoffe (Deshalb sind sie in einigen Regionen in Deutschland unter der Bezeichnung „Zuckergast“ bekannt!) wie zum Beispiel bestimmte Klebstoffe, Baumwolle, Leinen, Seide, aber auch Schimmelpilze und Hausstaubmilben. Zur Not fressen sie Papier (Tapete) oder Kunstfasern. Wenn es sein muss, können die Tiere mehrere Monate ohne Nahrung überleben.

Muss man Silberfische bekämpfen?
Diese Insekten stellen für den Menschen keine Gefahr dar. Sie übertragen keine Krankheiten. Eine gelegentliche Sichtung der Tiere in Bad, Keller, Küche oder Abstellräumen stellt also nicht per se ein Problem dar. Bei starkem Befall sollten Sie aber die Silberfischchen bekämpfen. Sie können Schaden an z.B. Tapete oder Silikonfugen anrichten. Da sich die Tiere auch von Schimmelpilzen ernähren, kann ein massiver Befall ein Anzeichen von Schimmelbildung sein oder auf ein Feuchtigkeitsproblem hinweisen.

FAQ:

Nein - Sie sind harmlos. Sie übertragen auch keine Krankheiten.

Nein, die Insekten können nicht schwimmen. Sie werden ihrem Namen also nicht gerecht.

Sie ernähren sich von kohlehydratreichen Dingen wie Essensresten, Hautschuppen, Hausstaubmilben, Schimmelpilzen, aber auch von Tapete, Klebstoff und anderen Dingen.

Es sind genau 6.

Nach der Paarung legen die weiblichen Tiere Eier in Ritzen und Spalten ab. Daraus entwickeln sich dann die Silberfischchen. Die nach ca. 1 Jahr wieder geschlechtsreif sind.