Läuse was tun?

Läuse kann jeder bekommen – unabhängig von der Körperhygiene. Kopfläuse sind Parasiten, die sich in den Haaren einnisten. Die Übertragung erfolgt bei gemeinsamer Nutzung von z.B. Bettwäsche, Handtüchern, Kopfdeckungen oder gemeinsamer Aufbewahrung von Kleidung (z.B. bei Veranstaltungen). Auch bei engem Körperkontakt können Läuse übertragen werden. Doch wie kann man Läuse erkennen und behandeln? Das erfahren Sie in diesem Artikel:

Läuse erkennen

Ein erstes Anzeichen für den Befall mit Läusen ist das regelmäßig energische am Kopf kratzen. Läuse verursachen durch das Blutsaugen aus der Kopfhaut einen starken Juckreiz. Um zweifelsfrei Läuse erkennen zu können, sollte man mit einem Kamm (am besten ein Läusekamm) die Haare in einzelne Strähnen teilen und sorgfältig durchkämmen. Dabei verfangen sich die Läuse im Kamm. Leert man diesen auf einem Stück weißem Papier sieht man kleine schwarze Punkte – die Läuse. Nun heißt es schnell die Läuse behandeln.

Läuse behandeln

Das Läuse behandeln ist allerdings eine etwas langwierige Angelegenheit. Die Behandlung zieht sich in der Regel über ca. zwei Wochen. Dafür wird ein Läusemittel und ein Läuse- oder Nissenkamm benötigt.

Läuse behandeln mit speziellem Shampoo

In der Apotheke erhältlich sind sowohl Präparate mit Insektiziden (Permethrin, Allethrin und Pyrethrum) als auch solche mit dem Silikonöl Dimethicon (z.B. EtoPril, Nyda und Jacutin Pedicul Fluid). Wer den Lausbefall nicht mit aggressiver Chemie bekämpfen will, sollte zu letzterer Variante greifen. Auch gilt Dimethicon als empfehlenswert, da viele Läuse inzwischen Resistenzen gegen chemische Insektizide ausgebildet haben. Das entsprechende Mittel sollte stets nach Anleitung verwendet werden.

Tragen Sie das Läusemittel laut Herstellerangaben auf und massieren es wie vorgegeben in die Kopfhaut ein. Waschen Sie das Läuse Shampoo erst nach der vorgegebenen Zeit aus. Halten Sie sich nicht an diese Vorgaben, reduziert sich die Wirkung eines solchen Präparats zum Teil erheblich. Tragen Sie das Mittel gleichmäßig auf, sodass Sie alle Läuse und Nissen erwischen. Die meisten Läusemittel müssen ca. 7-10 Tage nach der Erstanwendung nochmals aufgetragen werden, um sicher zu stellen, dass auch wirkliche alle Läuse bekämpft wurden.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen beim Läuse behandeln

  • Sind die Betroffenen jünger als drei Jahre oder wurde die Kopfhaut bereits sehr wundgekratzt, sollte ein Arzt konsultiert werden.
  • Schwangere suchen vor der Behandlung mit einem Läusemittel am besten ihren Gynäkologen auf. Er kann Maßnahmen empfehlen, bei denen das Ungeborene nicht in Gefahr gebracht wird.
  • Auch bei Allergien gegen Chrysanthemen und dem MCS-Syndrom ist ärztlicher Rat unbedingt erforderlich.
Läuse erkennen auf der Kopfhaut
Wie kann man Läuse erkennen? - Foto: © panyawat - stock.adobe. com

Läuse bekämpfen mit dem Läusekamm

Um zu überprüfen, ob das Läusemittel Wirkung zeigt, sollte man innerhalb von etwa zwei Wochen nach der ersten Behandlung das Haar alle drei Tage mit einem speziellen Nissenkamm gründlich auskämmen. Diese Kämme verfügen über sehr eng beieinanderstehende Zinken, die die kleinen Läuseeier von den Haaren streifen.

Dazu tragen Sie nach dem Haarewaschen eine Pflegespülung Ihrer Wahl auf. Spülen Sie diese nicht aus. Diese Spülung in den Haaren verlangsamt die Bewegung der Läuse, so dass man diese besser mit dem Kamm erfassen kann. (Wer zu viel von der Spülung verwendet, hat evtl. Schwierigkeiten die Läuse in der cremigen Masse zu erkennen.) Außerdem lassen sich vor allem lange Haare leichter kämmen. Zum Läuse auskämmen werden die Haare in einzelne Strähnen geteilt und mit dem Läusekamm vom Ansatz bis zur Spitze durchgekämmt.
Finden Sie beim Durchkämmen nach der zweiten Behandlung mit dem Läuse Shampoo immer noch Läuse, muss die Behandlung wiederholt werden – evtl. mit einem anderen Mittel.

Mit Hausmitteln Läuse behandeln?

Auf einigen Webseiten werden Hausmittel gegen Läuse angepriesen. Häufig werden z.B.

  • Kokosöl
  • Olivenöl
  • Arganöl
  • ätherische Ölen wie Teebaum- oder Lavendelöl
  • Essig
  • Zitrone

als Hausmittel zum Läuse behandeln genannt. Doch die Wirkung dieser Mittel ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen und wird von Behörden im Zweifelsfall nicht anerkannt.

Läuse bei Kindern
Häufig treten Läuse bei Kindern auf - Foto: © bevisphoto - stock.adobe. com

Läuse bei Kindern

Kinder haben häufiger Läuse als Erwachsene. Beim Spielen im Kindergarten, der Schule oder zuhause mit Freunden stecken sie die Köpfe zusammen, tauschen Kopfdeckungen, nutzen Haarbürsten oder Haarschmuck gemeinsam und übertragen so die Läuse. Haben Sie bei Ihrem Kind Läuse erkannt, sollten Sie möglichst sofort mit der Behandlung beginnen. Läuse bei Kindern werden genauso behandelt wie bei Erwachsenen. Da die Behandlung langwierig ist und viele Kinder keine Geduld haben so lange stillzusitzen, können Sie während der Behandlung z.B. die Lieblingsmusik Ihres Kindes abspielen oder jemand liest eine Geschichte vor. Auch gemeinsames Singen vertreibt die Zeit.

Hinweis:
Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten für bestimmte Läusemittel. Fragen Sie dazu Ihren Kinderarzt.

Darf das Kind mit Läusebefall in Kindergarten oder Schule?

Es gibt eine Meldepflicht für Läusebefall. Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass Kinder erst nach der Behandlung mit einem als wirksam anerkannten Mittel wieder in Kindergarten oder Schule gehen dürfen. (Es reicht bereits die Erstbehandlung.) In der Regel reicht eine mündliche oder schriftliche Erklärung der Eltern, dass das Kind entsprechend behandelt wurde. Einige Einrichtungen verlangen ein ärztliches Attest.

Müssen alle Familienmitglieder gegen Läuse behandelt werden?

Nein. Aber man sollte alle Familienmitglieder sofort auf Läuse untersuchen. Nur bei wem Läuse erkannt werden, muss ebenfalls behandelt werden. Die Läusemittel vorbeugend anzuwenden kann zu Resistenzen führen. Besser man hält während der Behandlungszeit ein wenig Abstand, um nicht doch noch Läuse zu bekommen.

Wie in der Wohnung Läuse bekämpfen?

Läuse fühlen sich auf dem Kopf am wohlsten. Verlassen sie ihn und finden nicht wieder zurück, sterben sie spätestens nach drei Tagen. Daher ist eine großangelegte Reinigungsaktion in der Wohnung nicht nötig. Das Bettwäsche waschen und Handtücher waschen kann jedoch sinnvoll sein. Auch Stofftiere und Kissen sollten gewaschen werden. Sind diese nicht waschbar, sollten sie für etwa 48 Stunden eingefroren werden. Geht das nicht, müssen sie und alle nicht waschbaren Textilien luftdicht in einem Plastiksack verpackt werden. Nach zwei Wochen sind die Läuse und auch nachfolgende Generationen tot. Kleidung, Mützen und Schals, die die betroffene Person getragen hat, werden am besten bei mindestens 60 Grad Celsius gründlich gewaschen oder luftdicht verpackt und nach zwei Wochen bei niedrigeren Temperaturen gereinigt. Des Weiteren sollten Kämme, Haarbürsten und Haarschmuck in heißer Seifenlösung gereinigt werden.

Kann man Läusen vorbeugen?

Lausbefall ist kein Hinweis auf mangelnde Hygiene. Daher kann man mit häufigem Haarewaschen leider nicht vorbeugen. Auch Sprays, die Läuse vermeintlich abhalten sollen, sind meist wirkungslos. Eine wichtige Maßnahme ist es, Kindern zu erklären, wie Läuse auf den Kopf gelangen. Gibt es einen Befall in Schule oder Kindergarten, sollten sie den Eltern das mitteilen und vor allem die Köpfe für eine Weile nicht zusammenstecken und Mützen oder Schals nicht mit Freunden tauschen.