Niemand mag die unliebsamen „Untermieter“ in seinen vier Wänden. Und dennoch: immer wieder tauchen auch hierzulande Bettwanzen in den Wohnungen auf. Die beißenden Parasiten lassen sich nur mit großem Aufwand erkennen und vertreiben.
Lesen Sie hier unsere Tipps zum Bettwanzen bekämpfen:

So können Sie Ihre Bettwanzen loswerden:

Sie wird Cimex lectularius, Bett- oder Hauswanze genannt und ist weltweit in der Nähe von Menschen oder anderen warmblütigen Lebewesen zu finden. Das Insekt fühlt sich im Lebensraum der Menschen wohl und ernährt sich von dessen Blut. Dafür beißen sich die Plattwanzen in der Haut fest und saugen sich in rund 10 Minuten bis auf das Siebenfache ihres Ausgangsgewichts fest. Anschließend fallen sie ab. Ausgewachsene Bettwanzen werden bis zu 8 mm groß, sind oval und besitzen eine rotbraune Farbe. Die Larven jedoch sind mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen, da sie sowohl nur 1 mm groß als auch transparent sind. In nur zwei Monaten schafft es ein einzelnes ausgewachsenes Weibchen auf 200 bis 500 Eier. Schnell wird so aus einem versehentlich eingeschleppten Tierchen eine handfeste Plage. Bettwanzen leben ca. sechs bis zwölf Monate und stehen im Verdacht, Krankheiten zu übertragen.
Bei uns erfahren Sie wie Sie Bettwanzen loswerden können.

Die Ursachen für Bettwanzen - die Weltenbummler

Bevor Sie mit dem Bettwanzen bekämpfen beginnen sollten Sie die Ursachen für einen Bettwanzenbefall kennen. Trotz intensiver Bemühungen durch den Menschen, steigt die Population der Bettwanzen weiter an.

Eine der Ursachen für Bettwanzen ist die Globalisierung und der umfangreichen Warenaustausch. Die Blutsauger sind auf jedem Kontinent zu finden. Oft schleppt man sich die „ungewollten Haustiere“ nach einer Urlaubsreise oder einem Hotelaufenthalt im eigenen Gepäck mit ein. Ebenso wahrscheinlich ist die Verbreitung der Bettwanzen durch Second Hand Waren wie Möbel, Teppiche oder Kleidungsstücke. 

Da die kleinen Biester aus der Familie der Plattwanzen (Cimicidae) mobil sind und auf Wanderschaft gehen, stellen Rohrleitungen, Kabelschächte oder Ritzen zum Nachbarn im Trockenbau für sie keinerlei Problem dar. Die winzigen Bettwanzen sind nur schwer zu erkennen und extrem hartnäckig in der Bekämpfung.

Typische Symptome bei Bettwanzen

Zumeist tritt der Verdacht auf Bettwanzen auf, weil die Bewohner über ungewöhnliche Stiche auf der Haut klagen. Streng betrachtet sind es jedoch Bisse, die oftmals in einer Reihe liegen – die sogenannte Wanzenstraße. Meist suchen sich Bettwanzen unbedeckte Körperstellen wie Gesicht, Nacken, Hals, Hände und Beine aus. Die Bisse treten nach dem Schlafen auf und jucken recht häufig für einige Wochen. Verantwortlich dafür der Blutgerinnungshemmer im Speichel der Bettwanze. Reagieren Betroffene allergisch darauf, können mitunter Rötungen oder Quaddeln sichtbar werden bzw. Sehstörungen eintreten. Eine Entzündung durch Bakterien an der verletzten Haut ist ebenfalls nicht auszuschließen.

Als weiteres Indiz für Bettwanzen gelten kleine Blutflecken, die durch die verzögerte Blutgerinnung entstehen. Hinzu kommen die Kotspuren der Flachwanzen, die als kleinste 0,5 bis 1 mm große schwarze Krümel unter der Matratze oder auf den Laufwegen der Wanzen erkennbar werden. Experten weisen darauf hin, dass der spezielle süßlich-unangenehme Geruch der beste Hinweis auf die Plagegeister ist. Zur Abwehr von Feinden sowie zur Fortpflanzung scheiden die Bettwanzen ein öliges Sekret aus einer Stinkdrüse aus. Da die Bettwanze auf ihrem Weg zum ausgewachsenen Tier 5 Larvenstadien durchschreitet, häutet sie sich entsprechend oft. Die fast farblosen Rückstände der Haut befinden sich gern in der Nähe ihrer Nester. Auch dies gilt als Indiz für einen Befall der Wohnung durch Bettwanzen.

Wie Bettwanzen bekämpfen?

Haben es sich die Parasiten erst einmal in der Wohnung bequem gemacht, ist die Bettwanzenbekämpfung nicht so einfach! In der Regel wird professionelle Hilfe durch einen erfahrenen Kammerjäger notwendig. Bei einem Bettwanzenbefall muss der Vermieter informiert werden. Außerdem sollte eine genaue Bestandsaufnahme stattfinden.

Bettwanzen verstecken sich an den eigenartigsten Stellen und lassen sich kaum überall auffinden. Mögliche Orte für Bettwanzennester sind etwa:

  • jegliche Textilien wie Matratzen, Decken, Kissen (auch in den Reißverschlüssen),
  • Sofaritzen,
  • sowie in Fensterrahmen, Lichtschaltern und Steckdosen,
  • Jalousiekästen
  • aber auch hinter Wandvertäfelungen, Tapeten, in Türrahmen und Büchern.
  • Sogar in winzigsten Löchern, wie etwa einem Nagelloch in der Wand, kommen die Biester unter. 

Das erklärt warum das Bettwanzen bekämpfen so aufwendig ist!

Mit Hitze Bettwanzen bekämpfen?

 Am besten wird eine befallene Matratze sofort entsorgt oder sehr gründlich gereinigt und das Bett komplett demontiert. (Lesen Sie unsere Tipps zum Matratzen reinigen!) Bettwanzen verkriechen sich zu gern in den kleinsten Ritzen des Bettgestells. Alles muss aufs Gründlichste mit dem Staubsauger gereinigt werden, auch Dielenfugen, Scheuerleisten usw. Hinweis: Nach dem Saugen den Beutel oder Auffangbehälter nicht einfach entleeren. Besser in eine Tüte legen und einige Zeit in die Tiefkühltruhe legen, damit die Tiere wirklich absterben.

Bettwäsche und andere Textilien transportiert man am besten in einer Plastiktüte zur Waschmaschine und wäscht sie bei 60°C.  Darüber hinaus bleiben kleinere Gegenstände über Nacht in der Tiefkühltruhe. Sämtliche Teppichbeläge, Polster etc. werden mit einer mindestens 70°C heißen Dampfreinigung wirksam gegen Bettwanzen behandelt. Bei uns erfahren Sie auch wie Sie eine Matratze mit einem Dampfreiniger reinigen können. Auch der Schlafplatz von Haustieren ist in der Regel befallen.

Am besten und effektivsten kann ein Kammerjäger Bettwanzen bekämpfen!
Sollten sich dennoch die Wanzen nicht endgültig aus der Wohnung vertreiben lassen, hilft nur noch ein erfahrener Kammerjäger. Mittels Insektiziden und teils durch Wärmeanwendung kann den hartnäckigen Plagegeistern der Garaus gemacht werden. Dafür erhitzen die Profis den Raum für knapp zwei Tage auf 55°C, was wiederum zum Absterben der Bettwanzen führt. Diese Methode bevorzugen viele Kammerjäger zur Bettwanzenbekämpfung, da Bettwanzen oftmals Resistenzen gegenüber den gängigen Insektiziden entwickeln konnten.

Wie kann man Bettwanzen vorbeugen?

Wer einmal Bettwanzen bekämpfen musste, wird sich fragen wie man vorbeugen kann. Ganz vermeiden lässt sich ein Befall leider nicht, aber diese Tipps können helfen einen erneuten Bettwanzenbefall zu vermeiden:

  • Second Hand Ware genau überprüfen (am besten mit Lupe) oder nur Neuware kaufen
  • Das Hotelzimmer checken (Bettlaken und Matratzen auf Spuren überprüfen und ggf. ein neues Zimmer verlangen)
  • Die Wäsche im Schrank in verschlossenen Behälter aufbewahren und den Schrank vor dem Einräumen überprüfen
  • Das Gepäck zuhause in der Badewanne auspacken und gründlich ausschütteln.

Hinweis:
Nach einem Bettwanzenbefall sollten Sie nach zwei bis drei Wochen nochmals alles kontrollieren und ggf. sofort handeln. Eine zweite Kontrolle zwei bis drei Wochen danach wird von Experten empfohlen.