So bleiben Messer länger scharf
Gemüse, Fleisch und Brot schneiden mit einem stumpfen Messer? Das wird schnell zur Qual. Die meisten Klingen können Sie zuhause schnell und einfach selber schärfen. Wollen Sie nicht erst beim Schneiden erkennen, ob das Messer an Schärfe verloren hat, machen Sie die Spiegelprobe: Spiegelt sich das Licht gleichmäßig in der Klinge, ist diese auch noch gleichmäßig scharf. Gegen stumpfe Messer helfen folgende Maßnahmen:
Hausmittel zum Messer schärfen - Eine Anleitung:
Um ein Messer zu schärfen benötigt man keine Maschine und muss auch nicht unbedingt zu einem Profi gehen. Diese Hausmittel helfen zwischendurch:
- 1. Keramik-Tasse oder -Teller
Drehen Sie eine Tasse oder einen Teller um, sodass der unglasierte Rand (am Boden) sichtbar ist. Das Messer in einem Winkel von ca. 20 Grad mehrmals über diesen rauen Rand ziehen – erst eine Seite, dann die andere. Tipp: Achten Sie auf gleichmäßigen Druck und wiederholen den Vorgang 5–10 Mal pro Seite. - 2. Alufolie
Falten Sie ein Stück Alufolie mehrmals, sodass es dicker wird. Schneiden Sie wiederholt durch die Folie. Das entfernt kleine Grate von der Klinge. Diese Methode eignet sich eher für eine leichte Auffrischung, nicht für komplett stumpfe Messer. - 3. Glasflasche oder Trinkglas
Nutzen Sie den unglasierten Rand am Flaschenhals oder Glasboden. Wie bei der Tasse – Klinge im Winkel darüberziehen. - 4. Schmirgelpapier (feine Körnung, z. B. 600–1000)
Legen Sie das Schmirgelpapier auf eine ebene Fläche. Ziehen Sie das Messer in einem gleichmäßigen Winkel darüber. Alternativ das Papier um einen Holzstab wickeln, so können Sie Klingenrundungen besser erreichen.
- 1. Keramik-Tasse oder -Teller
Hinweise:
Diese Methoden ersetzen keinen professionellen Schliff, sind aber ideal für zwischendurch. Verwenden Sie keine zu harten Unterlagen (z. B. Beton), das kann die Klinge beschädigen. Nach dem Schärfen das Messer gut abspülen und abtrocknen.
Wetzstein / Schleifstein zum Messer schärfen
- Bei richtig stumpfen Klingen hilft ein Wetzstein weiter. Die Klinge wird hier mehrmals abgezogen, mit leichtem und konstantem Druck bei einem Winkel von etwa 20 Grad, bis die gewünschte Schärfe erreicht ist.
- Bringt auch der Wetzstein nicht das gewünschte Ergebnis, bleibt noch der Schleifstein. Vor dem Schleifen kommt das Messer zehn bis 15 Minuten in ein Wasserbad. Der Schleifstein wird auch während des Schleifens regelmäßig befeuchtet. Schleifen ist Maßarbeit – wer nicht aufpasst oder unerfahren ist, kann die Klinge irreparabel schädigen. Im Zweifel sollten Sie diese Arbeit daher lieber dem Fachmann überlassen.
- Noch einfacher ist das Messer schärfen mit einem elektrischen Messerschärfer. Messer reinhalten, einschalten, fertig. Diese Geräte gibt es schon für ca. 15 – 150 Euro.
Wichtig beim Messer schärfen:
Bei Keramikklingen muss ein Fachbetrieb ran. Keramikmesser behalten ihre Schärfe dafür für lange Zeit – und die meisten Hersteller bieten eine langjährige Garantie oder sogar einen kostenlosen Nachschliff.
Mit ein paar einfachen Tricks können Sie dazu beitragen, dass Ihre Messer möglichst lange scharf bleiben:
- Die richtige Aufbewahrung:
Messer gehören nicht in die Küchenschublade. Dort stoßen sie mit anderem Besteck zusammen und die Klingen nutzen sich schneller ab. Ein Messerblock oder eine Magnetleiste schützt die Klingen. - Messer per Hand spülen:
In der Spülmaschine werden scharfe Messer ebenfalls schneller stumpf. Reinigen Sie die Klingen daher nach dem Gebrauch per Hand. Säubern Sie die Messer zudem sofort nach der Benutzung, damit Säuren aus den Speisen gar keine Chance haben, die Klingen anzugreifen. - Die richtige Schneideunterlage:
Schneidebretter aus Glas und Metall sind hygienisch, stumpfen Messer aber schneller ab. Schneidebretter aus Holz oder Kunststoff sind sanfter zu den Klingen. - Wenn Sie beim Schneiden wenig Druck ausüben und die gesamte Klingenlänge nutzen, bleibt das Messer lange scharf.
- Lassen Sie Ihre Messer nicht im „Nassen“ liegen. Zum Beispiel in der Küchenspüle.
- Mit der Klinge nie über die Schneidunterlage schieben. Nutzen Sie dafür den Klingenrücken oder einen Holzlöffel.
- Saure Lebensmittel greifen Metallklingen an. Schneiden Sie Zitronen oder andere stark säurehaltige Lebensmittel, reinigen Sie Ihre Messer danach sofort.
Warum ist das Messer schärfen wichtig?
Das regelmäßige Schärfen von Messern ist aus mehreren Gründen wichtig – sowohl für die Sicherheit als auch für die Effizienz beim Arbeiten in der Küche. Ein scharfes Messer ist deutlich sicherer als ein stumpfes, da weniger Druck ausgeübt werden muss. Bei stumpfen Klingen besteht die Gefahr, dass man abrutscht und sich verletzt, während ein scharfes Messer sauber durch das Schneidgut gleitet und sich besser kontrollieren lässt. (Lesen Sie dazu auch: Unfälle im Haushalt) Außerdem verbessert eine scharfe Klinge die Schneidleistung erheblich. Lebensmittel wie Tomaten, Kräuter oder rohes Fleisch lassen sich präzise und mühelos zerteilen, ohne gequetscht oder zerfetzt zu werden. Das schont nicht nur die Struktur und das Aussehen der Zutaten, sondern kann auch deren Frische bewahren – etwa bei Obst oder Gemüse, deren Zellwände bei sauberen Schnitten weniger beschädigt werden.
Auch Fleisch bleibt durch präzises Schneiden oft saftiger, da weniger Flüssigkeit austritt. Neben der Qualität der Zubereitung steigert ein scharfes Messer auch den Spaß und die Effizienz beim Kochen. Wer nicht mühsam durch Lebensmittel drücken muss, spart Zeit und Kraft, besonders bei größeren Mengen. Nicht zuletzt trägt regelmäßiges Schärfen zur Langlebigkeit der Messer bei: Es beugt tiefen Klingenbeschädigungen vor, reduziert den Bedarf an aufwendigem Nachschliff und verlängert die Nutzungsdauer deutlich. Kurzum: Ein scharfes Messer sorgt für mehr Sicherheit, bessere Kochergebnisse und eine angenehmere Küchenarbeit.
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