Wie selber ein Fenster abdichten?

Erfahren Sie in diesem Artikel wie man ein undichtes Fenster erkennt und wie man das Fenster fachgerecht abdichten kann.

Fenster undicht - wie abdichten?

Eine frische Brise mag bei einem Spaziergang angenehm sein, in der eigenen Wohnung möchte man sie nicht haben. Sind die Fenster undicht, bedeutet das zusätzlich auch hohe Heizkosten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Fenster selbst abzudichten um Heizkosten zu sparen. Das entsprechende Material ist in jedem Baumarkt zu finden. Doch zunächst muss die genaue Stelle ermittelt werden, an der zwischen Fenster und Rahmen ein Spalt die frische Luft hereinlässt.

Achtung in Mietwohnungen:
Wohnen Sie zur Miete sollten Sie vorab den Vermieter über das undichte Fenster informieren. Entscheiden Sie am besten gemeinsam wer die Kosten der Reparatur übernimmt. Im Zweifelsfall fragen Sie einen Anwalt für Mietrecht. Denn schon oft gab es wegen solcher kleinen Reparaturen Streit zwischen Mieter und Vermieter.

Ein Fenster ist undicht - Was kann ich selber tun? - Zuerst die undichte Stelle ermitteln!

Damit zusätzliche Dichtungen effektiv angebracht werden können, muss die genaue Stelle ermittelt werden, durch die warme Luft entweichen kann. Ideal ist dafür eine brennende Kerze, deren flackernde Flamme anzeigt, wo Rahmen und Fensterflügel nicht korrekt aufeinandertreffen. Aber vor dieser Aktion müssen zwingend alle Vorhänge und Gardinen aus dem Weg geräumt werden. Diese könnten zu schnell Feuer fangen. Etwas ungefährlicher aber nicht ganz so exakt geht die Prüfung mit einem einfachen Blatt Papier. Dieses wird im Fensterrahmen eingeklemmt, dann wird das Fenster wieder geschlossen. Lässt sich das Papier leicht verschieben und herausziehen, hält die Dichtung die kalte Luft an dieser Stelle nicht ab. Lesen Sie unsere Tipps zum Fenster abdichten:

Undichte Fenster richtig einstellen und ausrichten

An den meisten Fenstern gibt es an den Scharnieren kleine Stellmöglichkeiten, die mit einem kleinen Inbusschlüssel oder einem Schlitzschraubendreher verstellt werden können. Die wohl beste Abdichtung für undichte Fenster besteht darin, sie zunächst korrekt einzustellen. Oft hängt der Flügel an einer Seite etwas herunter und stößt beim Schließen gegen den Rahmen. Dann wird der Flügel vollständig geöffnet und mit den Stellschrauben so ausgerichtet, dass er wieder frei in den Rahmen gleitet. In welche Richtung die Schrauben gedreht werden müssen, hängt von der Fehlstellung ab, die richtige Einstellung ist daher leider nur durch Ausprobieren zu ermitteln. Gehen Sie dabei behutsam vor und drehen immer nur wenig in eine Richtung, sonst ist das Fenster schnell ganz verstellt.

Dichtungen erneuern oder anstückeln

Ein Blick auf die Dichtungen innerhalb des Fensterrahmens verrät oft die Stelle, an der sich das Problem befindet. Alte Dichtungen können sich im Laufe der Zeit zusammenziehen und schrumpfen. Dort, wo das Dichtungsgummi zusammentrifft, fehlt dann ein Stück Dichtung. Im Baumarkt gibt es für die meisten gängigen Fenstergummis passenden Ersatz. Die alte Dichtung sollte entweder komplett entfernt oder zumindest etwas zusammengeschoben werden, damit nicht nach kurzer Zeit wieder eine Lücke entsteht. Wenn möglich, sollte ein Stück der alten Dichtung für den Kauf mitgenommen werden. So finden sich das passende Profil und die richtige Stärke. Sollte es das Dichtungsgummi nicht geben, kann spezielles Silikon gegen undichte Fenster helfen. Dieses gibt es inzwischen auch in schwarzer Färbung.

Fenster abdichten mit Gummidichtung oder Schaumdichtung?

Bei den Haushaltswaren oder ebenfalls im Baumarkt sind einfache Gummi- oder Silikondichtungen zum Kleben als Meterware erhältlich, die universell zu allen Fenstern passen. Besonders die fast klaren Silikondichtungen sind sehr haltbar und effektiv. Sie halten länger als nur einen Winter lang, wenn sie auf eine trockene saubere Oberfläche geklebt werden.

Eine alte Schaumstoffdichtung ist oft der Grund für undichte Fenster!
Auch die gute alte Schaumstoffdichtung ist immer noch gebräuchlich. Allerdings ist sie meist vergebene Liebesmüh, denn sie macht beim Einkleben genauso viel Arbeit wie andere Dichtungen, hält aber höchstens einen Winter lang. Schmutz setzt sich darin fest und beim Putzen bröckelt der Schaumstoff ab. Außerdem wird der Schaumstoff durch das ständige Zusammendrücken immer flacher und der Wind kann wieder ungehindert durch die Ritzen pfeifen.

Überprüfen Sie auch die Rolladenkästen! Evtl. gibt es dort eine undichte Stelle. Um diese abzudichten sollten Sie am besten einen Fachmann engagieren.

Fenster undicht – und zwei linke Hände? – Kein Grund zur Panik! Im Zweifel hilft ein Hausmeisterservice oder auch eine eine Fachfirma beim Fenster abdichten. Bei sehr alten Fenster sollte überlegt werden diese evtl. durch moderne Fenster zu ersetzen.
Lesen Sie bei uns auch: Insektengitter am Fenster gegen Insekten in der Wohnung
(Text: B. M.)