Zu Omas Zeiten galt sie als wahrer Alleskönner und durfte daher in keinem Haushalt fehlen: die Kernseife. Heute wird sie vorrangig zur Behandlung von hartnäckigen Flecken eingesetzt, findet aber ebenso im Bereich der Körperpflege Anwendung. Doch was genau steckt in dieser speziellen Seife und für was kann man sie eigentlich alles verwenden?
Was ist Kernseife? - Ein Geruchloser Fettkiller
Kauft man ein Päckchen Kernseife und wickelt diese aus der Verpackung, so ist man zunächst überrascht. Anders als andere Seifen kommen einem hier keine Parfümwölkchen entgegen. In ihrer ursprünglichen Form ist die Seife geruchlos und enthält keinerlei Duftstoffe.
Sie wird aus verschiedenen Fetten gewonnen, welche zusammen in Natronlauge gekocht werden. Dabei spaltet sich der Seifenkern ab und schwimmt als festere (kernigere) Masse an der Oberfläche. Der Fettsäuregehalt der Kernseife liegt zwischen 72 und 75 %. Die Salze der Fettsäuren, welche durch die Herstellung entstehen, wirken wie ein Tensid und sind auf Grund ihrer reinigenden Wirkung in der Lage, selbst hartnäckige Fette und Öle von der Haut und aus Textilien zu entfernen.
Kernseife Anwendung im Haushalt zum Putzen & Waschen
Fettspritzer vom Sonntagsbraten auf der Bluse, Ölflecken am Arbeitsoverall oder Kettenfett von der Radreparatur an den Jeans – mit Kernseife können Sie Fettflecken entfernen. Der Alleskönner entfaltet seine Wirkung am besten, wenn er in kochendem Wasser aufgelöst wird. Vor dem Waschen der betroffenen Textilien bitte diese stets zuerst an einer unauffälligen Stelle auf Farbechtheit prüfen. Nach der Reinigung das gründliche Ausspülen der Seife nicht vergessen, um unschöne Ränder zu vermeiden.
Nicht nur als Waschtalent hat sich die Seife einen Namen gemacht, sondern auch in der Schädlingsbekämpfung. Blattläuse und Thripsen (Fransenflügler) fürchten einen Angriff mittels einer wässrigen Kernseifenlösung aus der Sprühflasche, denn diese ist in der Lage, sie wirkungsvoll zu bekämpfen.
Verwendung von Kernseife bei Entzündungen und in der Körperpflege
In erster Linie kommt die Kernseife zur Reinigung der Hände zum Einsatz. Gerade wenn diese sehr schmutzig und fettig sind, lohnt sich der Griff zu dem weißen bis bräunlichen Seifenblock.
Für die Haut- und Körperpflege ist Kernseife nur bedingt geeignet,
da sie die Haut austrocknet. Menschen mit sehr fettigem Haar verzichten gern auf ein herkömmliches Shampoo und nehmen stattdessen bewusst diese Seife, da sie genau diesen Effekt erzielen wollen. Im Rahmen einer Neurodermitistherapie empfehlen manche Ärzte ihren Patienten Kernseife zur Körperpflege und konnten damit schon gute Ergebnisse erzielen
Kernseife bei Entzündungen
Mit einem alkalischen Kernseifebad (pH-Wert zwischen 8,5 und 9) wird die Haut gut aufgeweicht. So können kleine Splitter besser entfernt werden. Zudem wirkt sich solch ein Bad entzündungshemmend auf kleine Wunden aus und fördert deren Heilung. Schön unsere Großeltern haben Kernseife bei entzündungen erfolgreich eingesetzt. (Im Zweifel besser einen Arzt fragen!)
Welche Kernseife ist die beste? Bzw. welche sollte ich kaufen?
Im Handel sind verschiedene Kernseifen erhältlich. Möchten Sie eine Seife zur Haut- und Körperpflege, so entscheiden Sie sich am besten für eine Pflege-Kernseife aus reinen Pflanzenölen. Soll es dagegen den Flecken an den Kragen gehen, so ist die Haushalts-Kernseife die bessere Wahl. Sie ist extra überfettet und besitzt somit eine höhere Fettlösekraft. Die meisten Kernseifen werden ohne Parfüm angeboten. Sie sind ideal für Menschen, welche auf Duftstoffe verzichten möchten. Vereinzelt findet man auch Varianten mit einer leichten Parfümierung. Ein Blick auf die INCI-Liste gibt hier Aufschluss.
Obwohl die Kernseife schon seit Generationen verwendet wird, ist ihr Image doch keineswegs angestaubt. Diese preiswerte Seife ist so vielfältig einsetzbar, das in den meisten Haushalten ein Stück davon zu finden ist. Im Drogeriemarkt bekommen Sie beispielsweise 300 g Haushaltskernseife für ca. 1 Euro. Es gibt auch eine flüssige Variante. Diese kostet ca. 2 Euro für 500 ml.
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