Schlechte Gerüche und Feuchtigkeit in einer Wohnung sind nicht nur unangenehm für Gäste, sondern auch für die Bewohner und für Haustiere. In feuchten Räumen kann sich zudem Schimmel an Fensterrahmen und Wänden bilden, der die Gesundheit beeinträchtigt. Nur durch regelmäßiges und sorgsames Lüften wird dem entgegengewirkt.
Aber wie die Wohnung richtig lüften? Lesen Sie unsere Anleitung:
Wie lange sollte man lüften? Was macht man in der Urlaubszeit? Diese und viele weitere Fragen zum Thema „Wohnung lüften“ beantworten wir auf den folgenden Seiten. Denn schließlich trägt eine gut gelüftete Wohnung auch wesentlich zur Gesundheit bei.
Die Wohnung richtig lüften - Eine Anleitung
Tipps zum Wohnung lüften
Wohnung lüften heißt Fenster weit öffnen!
In vielen neu gebauten oder sanierten Häusern wurden die ursprünglichen Fenster durch moderne Kippfenster ausgetauscht. Das ist im Frühling und im Sommer angenehm, um etwas frische Luft in die Wohnung zu lassen, reicht aber zum gründlichen Lüften nicht aus. In der Heizperiode wird durch gekippte Fenster zudem sehr viel Energie verschwendet. Fachleute empfehlen daher, die Fenster zwei- bis viermal täglich für mindestens fünf Minuten ganz zu öffnen. Die Mindestzeit für die Lüftung hängt im Wesentlichen jedoch von der Innen- und der Außentemperatur ab: Wenn es draußen warm ist, dürfen die Fenster gern auch einmal länger geöffnet bleiben. Im Handel erhältliche Fensterstopper oder Fensterklammern verhindern dabei übrigens, dass die Fenster bei Durchzug oder Wind gegeneinanderschlagen und die Scheiben zu Bruch gehen. Beim Lüften sollte man aber auch die Türen sichern. Hier helfen Türstopper, die man vor die geöffnete Tür legt, so dass diese nicht zufallen kann.
Wie oft und wie lange die einzelnen Räume in einer Wohnung lüften? Eine Anleitung:
Beachten Sie bitte, dass wir hier nur grobe Richtwerte angeben können. Sie müssen die Lüftungszeit Ihrer Wohnsituation anpassen.
- Wohnzimmer lüften:
2-4 mal für ca. 5 bis 10 Minuten. Das hängt auch davon ab wieviele Personen sich wie lange im Wohnzimmer aufhalten. - Schlafzimmer lüften:
Morgens nach dem Aufstehen mindestens 10 bis 15 Minuten (Über Nacht hat sich über die Atemluft eine Menge Feuchtigkeit im Zimmer gesammelt.)
Idealerweise lüften Sie das Schlafzimmer tagsüber nochmal für 5 bis 10 Minuten und dann noch einmal vor dem Schlafen gehen für 10 bis 15 Minuten. - Küche lüften:
Auch die Küche sollte wenigstens zweimal am Tag für 10 Minuten gelüftet werden. Wenn Sie kochen öfter und länger, weil viel Wasserdampf entsteht und dieser für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgt. Durch gründliches Lüften der Küche beseitigen Sie auch gleich Essensgrüche in der Wohnung. - Anleitung zum Badezimmer lüften:
Das Badezimmer muss besonders gründlich gelüftet werden. Hier entsteht beim Duschen oder Baden eine hohe Luftfeuchtigkeit, die Sie gleich nach dem Duschen durch gründliches Lüften wieder auf ein normales Niveau bringen sollten.
Die Lüftungsdauer hängt hier von der Größe Ihres Badezimmers und dem Außenklima ab. Mindestens aber sollte das Bad zweimal am Tag für ca. 15 Minuten gelüftet werden. Auch wenn nicht geduscht wird! - Keller / Abstellräume lüften:
Auch Nebenräume müssen regelmäßig und gründlich gelüftet werden. Je nach Nutzung und baulichen Gegebenheiten reicht es hier evtl. einmal täglich für 15 Minuten das Fenster weit zu öffnen.
Passen Sie Ihr Lüftungsverhalten Ihrer Wohnsituation an
Haben Sie zum Beispiel viele Pflanzen in der Wohnung müssen Sie diese wegen der Wasserverdunstung öfter lüften. Auch wenn Sie Ihre Wäsche in der Wohnung trocknen, sollten Sie die zusätzliche Feuchtigkeit wieder „weg lüften“. Parterrewohnungen oder Souterrainwohnungen sind anfälliger für Schimmelbildung. Diese sollten besonders gründlich und gerne einmal öfter gelüftet werden. An sehr warmen Tagen empfiehlt es sich, am frühen Morgen und späten Abend die Wohnung zu lüften. Dann ist die Luft draußen am kühlsten!
Bei jeder Witterung die Wohnung richtig lüften
Wenn die Temperaturen steigen, verschiebt man das Lüften am besten auf die frühen Morgen- oder die späten Abendstunden. Werden die geschlossenen Fenster tagsüber mit einem Vorhang oder einem Rollo abgedunkelt, heizt sich die Wohnung durch das Eindringen der heißen Luft oder durch Sonnenstrahlung nicht so stark auf. Der Aufenthalt in der Wohnung gestaltet sich damit angenehmer und die Bewohner schlafen nachts besser.
Auch bei Regen darf auf das tägliche Lüften nicht verzichtet werden, sofern es nicht in die Fenster hineinregnet. Eine Stoßlüftung für ungefähr fünf Minuten reicht in diesem Fall sicher aus. Auch während der Heizsaison bleiben die Fenster nicht zu lange offen und die Heizkörper werden abgeschaltet, um keine Energie zu verschwenden.
Wohnung richtig lüften vermeidet Feuchtigkeit
Die feuchtesten Räume in der Wohnung sind die Küche und das Bad. Diese Räume müssen daher häufiger gelüftet werden, besonders aber dann, wenn Wasserdampf durch das Kochen, das Duschen, die Waschmaschine oder den Wäschetrockner entstehen. Wenn das Bad kein Fenster hat, sollte es bei geöffneter Tür über einen anderen Raum gelüftet werden. Zwar haben viele innen liegenden Bäder Lüftungsanlagen, doch häufig reicht deren Leistung bei sehr starker Dampfbildung nicht aus. Der Dampf verfliegt schnell, wenn für etwas Durchzug gesorgt wird. Zu viel Feuchtigkeit in der Wohnung entsteht auch durch zu viele Zimmerpflanzen, Verdunster an Heizkörpern oder Zimmerbrunnen. In Räumen, die schwer gelüftet werden können, sollten diese daher vermieden werden.
Richtiges Lüften verhindert Schadensersatzforderungen durch den Vermieter
Regelmäßig und richtig lüften ist neben dem Beheizen von Räumen Bestandteil vieler Mietverträge. Zwar gibt es dafür keine konkrete gesetzliche Regelung, jedoch hat der Mieter nach § 280 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) eine Obhutspflicht. Das bedeutet, er kann zur Schadensersatzzahlung verpflichtet werden, wenn es durch falsches Lüften oder ungenügendes Heizen zu Schimmel in der Wohnung kommt. Darüber, auf welche Weise und wie oft man die Wohnung richtig lüften sollte, kommt es manchmal sogar zu Streitigkeiten vor Gericht. Diese können vermieden werden, wenn die Wohnräume sorgfältig gelüftet werden und Schimmel an Wänden oder Fenstern gar nicht erst entstehen kann.
Behalten Sie die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer im Auge
Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie Temperatur und Luftfeuchte in Ihrer Wohnung mit einem Thermohygrometer überwachen. Es gibt Geräte, die bei einer zu hohen Luftfeuchtigkeit über einen Warnton an das Lüften erinnern. Einfache Geräte gibt es schon für unter 10 Euro.
Was ist eine angemessene Temperatur und Luftfeuchtigkeit in der Wohnung?
Während die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung idealerweise zwischen 40 und 60% liegt, (kurzzeitige Abweichungen stellen aber kein Problem dar) ist das mit der Raumtemperatur so eine Sache. Zuallererst müssen wir uns in der Wohnung ja wohl fühlen und die Temperatur sollte dem Zweck des Zimmer angepasst sein. Die folgenden Zahlen werten Sie bitte als grobe Richtwerte:
- Wohnzimmer: 20°C bis 22°C C
- Kinderzimmer: 20°C bis 23°C
- Schlafzimmer 16°C bis 18°C
- Badezimmer: 21°C bis 24°C
- Arbeitszimmer: 21°C bis 22°C
- Abstellräume: 10°C bis 15°C
Ältere oder kranke Menschen frieren schneller. Hier müssen die Temperaturen evtl. nach oben angepasst werden. Wenn Sie gut mit niedrigen Temperaturen zurecht kommen, können Sie duch sparsames Heizen viel Geld sparen und etwas für die Umwelt tun. Aber die Überlegung: Wenn ich im Winter weniger lüfte (weniger kalte Luft reinlasse), kann ich Heizkosten sparen, ist falsch. Regelmäßiges Lüften ist für ein gesundes Raumklima unerlässlich!
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