Natursteine reinigen und pflegen

Naturstein reinigen
Natursteine reinigen und pflegen - Symbolbild: © Dariusz Jarzabek - stock.adobe. com

Erfahren Sie in diesem Artikel wie man Natursteine reinigen und pflegen sollte. Wir erklären auch welche Hausmittel bei Natursteinen angewendet werden können.

Wie Flächen aus Naturstein wie eine Steintreppe oder andere Steinplatten reinigen?

Natursteine gelten als hochwertig und optisch ansprechend. Daher finden sie inner- und außerhalb des Hauses an vielen Stellen Anwendung. Von der Terrassenplatte über den Waschtisch bis hin zu Fliesen und Treppenstufen erzeugt Naturstein ein harmonisches Flair und erweist sich dabei als angenehm robust. Was aber, wenn der einst so schöne Naturstein im Laufe der Zeit mit Alterungserscheinungen zu kämpfen hat? Mit einigen Tricks und Hausmitteln können Besitzer auch alten Steinen wieder zu neuem Glanz verhelfen.

So können Sie Natursteine pflegen

Hinweis:
Prüfen Sie immer die Verträglichkeit der Reinigungsmethode, bevor Sie Ihre Steintreppe oder Ihre Steinplatten reinigen!

Was ist Naturstein überhaupt?

Um beim Naturstein reinigen keine Fehler zu machen ist es zunächst wichtig, die verschiedenen Naturstein-Arten zu kennen. So handelt es sich immer dann um einen Naturstein, wenn dieser im Rahmen der Verarbeitung nicht mit anderen Materialien gemischt, pulverisiert oder gepresst wurde. Naturstein liegt also – wie es der Name bereits verrät – in seiner natürlichen Form vor.

Zu den häufigsten Natursteinarten rund um Haus und Garten gehören:

  • Schiefer
  • Kalkstein
  • Sandstein
  • Marmor
  • Basalt
  • Travertin
  • Quarzit

Auch wenn all diese Steinarten als Natursteine gelten, können sie im Hinblick auf ihr optisches Erscheinungsbild sehr unterschiedlich wirken.

Hausmittel zum Natursteine reinigen

Was sie jedoch alle gemeinsam haben, ist ihre vergleichsweise hohe Anfälligkeit für Säuren. Daher sollten stark säurehaltige Mittel bei der Reinigung von Natursteinen nicht zum Einsatz kommen. Dies gilt sowohl für polierten Naturstein als auch für naturbelassene Varianten mit rauer Oberfläche.

Wie zum Beispiel eine Steintreppe reinigen?
Als Reiniger für Natursteine (Die oft bei alten Steintreppen verwendet wurden.) eignet sich daher stets ein Mittel, dessen pH-Wert sich im neutralen Bereich bewegt. Je nach Einsatzort können außerdem auch Lebensmittelechtheit, desinfizierende Wirkung und der Verzicht auf die Bildung von Schichten wichtig sein. Wichtig ist es in jedem Fall, das ausgewählte Reinigungsmittel an einer unsichtbaren Stelle zu testen, bevor großflächigere Bereiche damit behandelt werden. So lassen sich dauerhafte Beschädigungen verhindern.

Für die Reinigung polierter Natursteine, die im Laufe der Zeit ihren Glanz verloren haben, eignet sich Salmiakgeist. Hier wird die Oberfläche mit der Flüssigkeit eingerieben und im Anschluss mit Bohnerwachs poliert. An dieser Stelle ist es jedoch wichtig zu wissen, dass diese Maßnahme nur für eine oberflächliche Reinigung sorgt, die tieferen Schichten jedoch außen vor lässt. Um Naturstein etwas tiefgründiger zu säubern, sollten Reinigungsmittel ohne Tenside zum Einsatz kommen. Seifenlauge eignet sich daher nicht, denn sie trocknet den Stein aus und kann ihn langfristig porös werden lassen. Lauwarmes und klares Wasser mit einem hochwertigen Steinöl oder Neutralseife zu vermischen und den Stein hiermit zu behandeln, erweist sich als besonders effektiv. Keinesfalls dürfen saure Mittel wie Essig auf poliertem Naturstein verwendet werden. Auch Dampfreiniger und Hochdruckreiniger können die glatte Oberfläche schädigen.

Bei naturbelassenem Naturstein mit rauer Oberfläche jedoch können Dampf- und Hochdruckreiniger sehr wohl für die Säuberung verwendet werden. Hier sollten Besitzer jedoch auf einen angemessenen Druck achten, um die empfindliche Oberfläche nicht zu schädigen. Bestimmte Flecken und Verunreinigungen werden am besten zuvor mit geeigneten Hausmitteln behandelt. Auch hier gilt erneut: Säuren und Naturstein passen nicht zusammen. Sehr viel schonender gelingt die Reinigung mit Wasser und Neutralseife. Auch spezielle Natursteinreiniger aus dem Fachhandel können bei Unsicherheit Abhilfe schaffen.

Verschmutzungen auf Natursteinen vorbeugen

Sind die Naturstein-Flächen von Verschmutzungen befreit und wirken wieder ansehnlich, sollten sie vor kommenden Belastungen geschützt werden. Dies sorgt für eine höhere Widerstandsfähigkeit des Steins gegenüber Verschmutzungen und ermöglicht so eine seltenere Grundreinigung.
Am besten hierfür eignen sich Steinöl oder auch spezielle Imprägniermittel. Werden die Flächen hiermit behandelt, können Schmutzpartikel nicht mehr tief eindringen. Insbesondere bei naturbelassenem Stein verschließt ein solches Mittel die Poren, was auch die Behandlung von Flecken in der Zukunft erleichtert.

Was eine Versiegelung von Naturstein bringt

Grundsätzlich ist es wichtig, Versiegelung und Imprägnierung nicht zu verwechseln. So dringen Imprägnierungen in den Naturstein ein und füllen dessen Poren. Eine Versiegelung jedoch legt sich als schützende Schicht auf die Oberfläche und lässt sich daher meist auch optisch erkennen.

Bei versiegelten Natursteinen gelingt das Reinigen deutlich leichter. Da Schmutzpartikel nicht mehr in direkten Kontakt mit dem Stein gelangen, lassen sie sich unkomplizierter entfernen und auch die Bildung von Flecken auf Natursteinen fällt in den meisten Fällen milder aus. Je nach Art der Versiegelung kann der Naturstein später intensiver gefärbt wirken. Dies ist jedoch bei manchen Mitteln auf Wasserbasis bewusst nicht der Fall. Eine versiegelte Natursteinfläche wirkt jedoch stets glänzender und meist auch etwas glatter.

Naturstein selbst versiegeln oder nicht?

Vor der Versiegelung einer Natursteinfläche ist es wichtig, die Art des Steines zu bestimmen. So kommt eine Versiegelung trotz ihrer Vorteile bei manchen Arten wie beispielsweise Schiefer eher nicht in Frage.

Wer Naturstein selbst versiegeln möchte, muss unbedingt sorgfältig vorgehen und auf hochwertige Mittel setzen. Vor der Versiegelung ist es wichtig, dass die Steine vollständig trocken und sauber sind, da sich nach dem Auftragen des Mittels sonst unschöne Flecken und Ränder bilden können. Bei falschem Vorgehen kann es ebenfalls passieren, dass die Versiegelungsschicht ihre Schutzwirkung nicht erfüllt. Die Versiegelung selbst erfordert daher einiges an Geschick und Vorwissen. Schon die Auswahl des passenden Mittels im Hinblick auf dessen Effekt, Abweisungsgrad und Haltbarkeit ist eine wichtige Aufgabe, die in aller Regel nur mit der Hilfe eines Fachmannes bewältigt werden kann. Im individuellen Fall sollten Naturstein-Besitzer dann entscheiden, ob der Profi auch gleich die gesamte Versiegelung vornehmen soll, oder ob sie sich dieses Projekt selbst zutrauen.

Wichtiges zum Thema Rutschfestigkeit bei der Versiegelung von Naturstein

Versiegelte Natursteinflächen sind in aller Regel glatter als unversiegelte. Da Feuchtigkeit nicht mehr in den Stein eindringen kann, legt sie sich als Film auf die Versiegelung und kann entsprechend für rutschigen Untergrund sorgen. Aus diesem Grund ist es wichtig, Naturstein nur an Stellen zu versiegeln, bei denen eine erhöhte Rutschsicherheit nicht erforderlich ist. Dies ist in aller Regel eher in Innenräumen und bei überdachten Außenplätzen der Fall.

Hinweis:
Niemals versiegelt werden dürfen Natursteinflächen, die bereits bei der Fertigung von Platten und Fliesen durch Chemikalien oder Lasertechnik rutschfest gestaltet wurden. Hier sorgt die Versiegelung letztlich für die Zerstörung dieses Effektes, was nur in den seltensten Fällen wirklich gewünscht ist.

Text: A. W. (Hausfrau)