In diesem Artikel erfahren Sie welches die häufigsten Unfälle im Haushalt sind und wie man diese vermeiden kann.

Gefahren in den eigenen vier Wänden erkennen und vermeiden

Wie Statistiker und Versicherer betonen, passieren die häufigsten Unfälle nicht im Straßenverkehr, sondern im Haushalt. Gerade im eigenen Zuhause, in dem man sich doch sicher fühlen sollte, gibt es eine Reihe von Gefahren, die zu Unfällen führen können. Im schlimmsten Fall enden diese sogar tödlich. Damit es soweit erst gar nicht kommt, kann man jedoch vorbeugen. Wer bestimmte Regeln befolgt und die Ursachen für Haushaltsunfälle kennt, kann sich besser dagegen schützen.

Das sind die häufigsten Unfälle im Haushalt

  • Stürze
  • Verbrennungen und Verbrühungen
  • Vergiftungen
  • Stromschläge
  • falscher Umgang mit spitzen oder scharfen Gegenständen

In vielen Fällen geschehen solche Unfälle durch Achtlosigkeit oder Stress und könnten deshalb vermieden werden. Glücklicherweise sind nicht alle Verletzungen tödlich, aber Schmerzen, Arbeitsunfähigkeit und die Beeinträchtigung des Wohlbefindens sind auch nicht wünschenswert. Oftmals lassen sich Haushaltsunfälle schon mit einfachen Maßnahmen verhindern.

Stürze und Schnittverletzungen im Haushalt vermeiden

Stürze sind die häufigste Ursache für Verletzungen im Haushalt. Häufig passieren diese durch Unachtsamkeit, zum Beispiel durch ein herumliegendes Staubsaugerkabel oder das Ausrutschen auf nassen Fliesen in Bad oder Küche. Betroffen sind oft ältere Menschen, deren Sehkraft und Mobilität beeinträchtigt ist. Vor allem für diese ist es wichtig, Stolperfallen im Haushalt zu unterbinden:

  • So sollten Läufer und Vorleger nicht lose auf glattem Boden liegen, sondern mit doppelseitigem Klebeband fixiert werden.
  • Gegenstände müssen nach Gebrauch an ihren angestammten Platz gestellt werden, damit niemand darüber fällt.
  • Sinnvoll ist es außerdem, für ausreichende Beleuchtung in allen Räumen und rutschfestes Schuhwerk zu sorgen.
  • Wer beim Putzen oder Aufräumen auch höher gelegene Stellen erreichen möchte, nutzt hierzu lieber eine stabile Leiter, als einen wackligen Stuhl.

Auch der Umgang mit spitzen und scharfen Gegenständen wie Messern und Scheren erfordert Aufmerksamkeit. Gedankenlosigkeit kann schnell zu Verletzungen führen. Schneiden Sie immer mit einem scharfen Messer und nutzen Sie rutschfeste Schneidbretter. Nach der Nutzung werden die Gerätschaften an ihren eigentlichen Platz oder in den Geschirrspüler geräumt (mit der Spitze nach unten), um böse Zufälle zu vermeiden und Kindern den Zugang dazu zu erschweren.

Verbrennungen, Verbrühungen und Vergiftungen müssen nicht sein

Eine heiße Kochplatte, das Bügeleisen oder der Topf mit kochendem Wasser stellen vor allem für kleine Kinder eine Gefahr dar. Sie können die Folgen noch nicht abschätzen, wenn sie ihre Händchen danach ausstrecken. Kinder dürfen daher nicht unbeaufsichtigt in der Küche spielen, wenn der Herd oder andere Geräte angeschaltet sind. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, kann den Herd sogar mit einem Schutzgitter versehen, das im Handel erhältlich ist. Dieses wird an der Vorderseite befestigt, sodass Kinderhände die Herdplatten oder Töpfe nicht erreichen können. Aber auch Erwachsene können sich schnell verbrennen. Deshalb sollte man heiße Töpfe, Auflaufformen oder Backbleche besser mit Topflappen anfassen. Stellen Sie Töpfe und Pfanne immer mit dem Griff nach hinten auf den Herd, damit diese nicht aus Versehen runtergerissen werden. 

Zu Vergiftungen oder zur Reizung beziehungsweise Verätzung von Augen, Haut oder Schleimhäuten führen zum Beispiel das Einnehmen von Reinigungs- oder Waschmitteln oder das Einatmen von deren Dämpfen. Damit es dazu nicht kommt, werden diese Mittel am besten für Kinder unzugänglich aufbewahrt. Außerdem sollte unbedingt vermieden werden, sie in Behältern aufzubewahren, die normalerweise für Lebensmittel bestimmt sind, damit es nicht zu Verwechslungen kommt. Des Weiteren sollte man chlorhaltige Reiniger nie mit sauren Reinigern wie Essig, WC-Reiniger oder Entkalker verwenden. Denn vermischen sich diese Reiniger entsteht Chlorgas.

Unfälle mit Strom im Haushalt vermeiden

Auch durch Stromschläge kann es im Haushalt zu folgenschweren Unfällen kommen. Und Unfälle mit Strom im Haushalt sind nicht selten! Die Ursachen hierfür sind häufig defekte Geräte oder Kabel sowie der unsachgemäße Umgang mit Elektrogeräten.

  • Der Fön, der elektrische Rasierer oder das Epiliergerät gehören nicht in die Badewanne.
  • Beim Kauf von Geräten sollte auf das GS-Siegel geachtet werden, das für Produkte vergeben wird, die durch eine Prüfstelle in Deutschland zertifiziert wurden. GS bedeutet geprüfte Sicherheit.
  • Um zu vermeiden, dass Kinder Gegenstände in Steckdosen stecken und damit einen Stromschlag auslösen, können diese mit einer Kindersicherung versehen werden.
  • Beim Reinigen elektronischer Geräte sollten diese ausgeschaltet und am besten vom Strom getrennt werden. So vermeidet man einen Stromschlag.
  • Sollten elektronische Geräte komische Geräusche von sich geben, ist es ebenfalls ratsam diese auszuschalten und vom Strom zu trennen. Bei großen, teuren Geräten kann man eine Reparatur durch eine Fachfirma in Erwägung ziehen. Bei kleinen Geräten, die preiswert waren, ist es oft sinnvoller diese zu entsorgen und durch eine neues Gerät zu ersetzen.
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Heimwerker Unfälle

Ist im Haus oder der Wohnung etwas zu tun, muss nicht immer gleich ein Handwerker kommen. Vieles kann man selbst machen. Doch zuvor sollte man sich genau informieren welche Materialien benötigt werden und wie man die Arbeiten ausführt. In vielen Baumärkten gibt es immer wieder Workshops zu den verschiedensten Themen bei denen Profis alles Schritt für Schritt erklären. Nun heißt es geeignetes Werkzeug und evtl. Schutzkleidung besorgen. 

Tipp:
Um Unfälle im Haushalt zu vermeiden, sollte man sich für die Hausarbeit immer Zeit nehmen. Macht man zwischendurch mal kurz sauber, kommt es öfter zu Unfällen, da man nicht so achtsam ist.

Was tun, wenn es zu Unfällen im Haushalt kommt?

Zunächst heißt es Ruhe bewahren. Checken Sie nach Möglichkeit was weh tut und ob Sie Hilfe benötigen. Überlegen Sie, ob es nötig ist einen Krankenwagen zu rufen oder ob der Verletzte mit Ihrer Hilfe zum Arzt bzw. ins Krankenhaus kommt.
Hinweis: Bei Verdacht auf einen Knochenbruch, viel Blut, einer Vergiftung oder wenn der Verletzte nicht ansprechbar ist, sollte in jedem Fall ein Notarzt gerufen werden. 

  • Wählen Sie den Notruf 112
  • Nennen Sie Ihren Namen und die Adresse
  • Schildern Sie in möglichst wenigen Worten was passiert ist

Damit die Rettungssanitäter den Weg zum Verletzten schnell finden, ist es hilfreich wenn jemand am Hauseingang oder auf der Straße auf den Rettungswagen wartet und den Sanitätern den Weg zeigt. Sind Sie mit dem Verletzten allein schildern Sie am Telefon den Weg (Stockwerk, Aufzug vorhanden etc.)

Hinweis: Unsere Artikel können den ärztlichen Rat nicht ersetzen! Bei Fragen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt oder Apotheker Ihres Vertrauens!