
Stoffbeutel statt Plastiktüte beim Einkaufen, Thermobecher statt Kaffeebecher to go, feste Seife statt Seifenspender: Viele Verbraucher bemühen sich, Plastikmüll zu vermeiden. Für zahlreiche Produkte, die heute häufig noch aus Kunststoff hergestellt werden, gibt es nämlich umweltfreundlichere Alternativen. Das gilt sogar bei der Zahnhygiene. Auf das regelmäßige Zähneputzen möchte natürlich niemand verzichten, mit einigen Alternativen soll sich aber der Plastikverbrauch reduzieren lassen. Hier sind ein paar Vorschläge wie man Plastikmüll im Bad vermeiden kann:
Plastik im Bad durch Zahnbürsten aus Bambus
Alle sechs Wochen sollte man seine Zahnbürste austauschen, lautet eine gängige Empfehlung. Kauft man Plastikzahnbürsten, kommt dadurch einiges an Müll zusammen. Findige Hersteller haben sich jedoch etwas einfallen lassen und bieten Zahnbürsten mit Bambusgriff an. Bambus ist ein schnell nachwachsender Rohstoff, besitzt natürliche antibakterielle Eigenschaften und kann im Biomüll entsorgt werden. Lediglich die Borsten bestehen noch aus Plastik, bei den meisten Modellen aus schadstofffreiem Nylon. Bambus-Zahnbürsten gibt es in Bio-Läden, Unverpacktläden und auch in Drogerien wie dm. Sie sind nur wenig teurer als Zahnbürsten aus Plastik.
Miswak-Zahnbürste
Miskwak-Zahnbürsten bestehen aus dem Holz eines bestimmten Baumes und sorgen für weniger Plastik im Bad. Die Zweige dieses Baumes werden im arabischen Raum schon seit Jahrhunderten zur Zahnpflege verwendet. Das Holz enthält natürliches Fluorid, Kalium, Kalzium und weitere Inhaltsstoffe, die den Zahn schützen sollen. Die Anwendung der Miswak-Zahnbürsten ist etwas gewöhnungsbedürftig: Zunächst wird das eine Ende des Ästchens entrindet und zu einem weichen Pinsel geformt. Mit diesem wird dann jeder Zahn einzeln geputzt, bis sich die Zahnoberfläche glatt anfühlt. Auf Zahnpasta wird dabei verzichtet.
Zahnputztabletten und Zahnpulver
Zahnpasta gibt es zwar auch in Bio-Qualität und ohne Mikroplastik, sie steckt aber meist in einer Plastiktube. Alternativen sind Zahnpulver und Zahnputztabletten. Zahnpulver kommt meist im Glas daher. Zum Zähneputzen wird die Zahnbürste angefeuchtet und kurz in das Pulver gedrückt. Die Rezepturen basieren auf dem Birkenzucker Xylitol, der ähnlich wie Fluorid Karies verhindern soll.
Zahnputztabletten werden vor dem Zähneputzen im Mund zerkaut. Beim Kauen entsteht Schaum, mit dem man sich dann die Zähne putzt. Diese „Denttabs“ genannten Kautabletten gibt es mittlerweile von vielen verschiedenen Herstellern, einige enthalten Fluorid, andere sind Fluorid-frei. Zuletzt hat dm ein entsprechendes Produkt in sein Sortiment aufgenommen. Unverpacktläden führen die Zahnpasta-Alternativen ebenfalls. Wer Plastik vermeiden möchte, sollte allerdings auf die Verpackung achten: Einige Denttabs stecken in der Plastiktüte.
Mundspülung mit Natron oder Xylit
Wer mag, kann sich sein eigenes Mundwasser herstellen: In Wasser gelöstes Natron soll die Zähne vor Verfärbungen schützen. Aus dem Birkenzucker Xylitol lässt sich ebenfalls eine Mundspülung herstellen, welche zu einem wirkungsvollen Kariesschutz beitragen soll.
Weniger Plastik im Alltag – Plastikfreie Zahnseide helfen:
Zahnseide reinigt die Zahnzwischenräume und ist ein wichtiger Bestandteil einer gründlichen Mundhygiene. Wer plastikfreie Alternativen sucht, kann zum Beispiel zu Zahnseide aus reiner Seide und Bienenwachs greifen. Die gibt es in Bio-Läden oder auch bei großen Online-Versandhändlern.
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